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Die Mitarbeitenden in Tiertransportunternehmen und Schlachtbetrieben bilden eine heterogene Personengruppe mit unterschiedlichem Fachwissen zum Umgang mit Schlachttieren. Sprachbarrieren erschweren Tierschutzschulungen in diesem Bereich zusätzlich. Im Rahmen des Verbundprojektes eSchulTS2 (BMEL-Förderkennzeichen: 2817806A18) wurden mittels eines Online-Fragebogens Daten zum Status quo von Tierschutzschulungen an Rinder- und Schweineschlachtbetrieben im deutschsprachigen Raum erhoben und analysiert. Ziel war es, die aktuelle Schulungssituation an deutschsprachigen Schlachtbetrieben zu erfassen, die Mitarbeiterschaft durch Selbst- bzw. Fremdeinschätzung hinsichtlich des Wissensstands zum Thema Tierschutz bei Transport und Schlachtung und des tatsächlichen Umgangs mit dem Tier zu charakterisieren und zielgruppenspezifisch zu vergleichen. Weiterhin wurden Defizite zu bisherigen Schulungen und Verbesserungsvorschläge aufgenommen.
Die Rücklaufquote betrug 21 % (29/137), wodurch die Repräsentativität eingeschränkt ist. Allerdings haben für Deutschland insbesondere mittelgroße (n = 7) und große (n = 14) Schlachtbetriebe mit entsprechenden Mitarbeiterzahlen teilgenommen, sodass trotzdem allgemeingültige Aussagen getroffen werden können. Tierschutzschulungen wurden in den teilnehmenden Schlachtbetrieben oft mehrmals jährlich durchgeführt. Bezüglich des Fachwissens und Umgangs mit dem Tier erhielten nach Einschätzung der Befragten die Tierschutzbeauftragten die besten Noten, Tiertransporteure die vergleichsweise schlechtesten. Eine Verzerrung der Ergebnisse könnte vorliegen, da einerseits Tierschutzbeauftragte vergleichsweise häufig antworteten (Selbsteinschätzung) und andererseits die Umfrage nicht an Tiertransportunternehmen versendet wurde und Tiertransporteure größtenteils nicht in schlachtbetriebseigenen Schulungen eingebunden waren. Als große Herausforderung wird die Durchführung der Schulung in verschiedenen Sprachen angesehen. Zukünftig sollten vor allem rumänische, polnische und ungarische Schulungsunterlagen erstellt werden. Didaktisch wertvoll und von den Antwortenden gewünscht sind praktische Schulungsmodule sowie umfangreichere Schulungsmaterialien mit erklärenden Fotos und Videosequenzen, welche einen zukünftigen Standard für Tierschutzschulungen an Schlachtbetrieben darstellen könnten.