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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Relevanz antibiotikaresistenter Vibrionen in Küstenbadegewässern der deutschen Nord- und Ostsee (2019)

    Art
    Poster
    Autoren
    Wesp, Jessica
    Herrig, Ilona
    Stiedl, Joscha
    Reifferscheid, Georg
    Szewzyk, Regine
    Brennholt, Nicole
    Fleischmann, Susanne (WE 8)
    Forschungsprojekt
    Charakterisierung der Vibrio spp.-Population in Lebensmitteln (C-4); globale Aspekte von Vibrio spp. (C-1); Transkriptom-Profiling von pathogenen Vibrio spp. mittels Microarray-Technik (C6b) im Verbundprojekt VibrioNet
    Kongress
    24. Jahrestagung des SETAC GLB "Biodiversität im Wasser und am Land- Die rolle chemischer Stressoren"
    Universität Koblenz-Landau, Landau, 04. – 06.09.2019
    Quelle
    24. Jahrestagung : Society of Environmental Toxicology and Chemistry German Language Branch e.V. : Biodiversität im Wasser und an Land – die Rolle chemischer Stressoren : Landau in der Pfalz 04. – 06. September 2019 — Society of Environmental Toxicology and Chemistry German Language Branch e.V., Universität Koblenz, Landau (Hrsg.)
    Landau in der Pfalz, 2019 — S. 129–130
    Verweise
    URL (Volltext): https://www.setac-glb.de/fileadmin/setac/tagung/2019/Book_of_Abstracts_Final.pdf
    Kontakt
    Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene

    Königsweg 69
    14163 Berlin
    +49 30 838 62551 / 52790
    lebensmittelhygiene@vetmed.fu-berlin.de / fleischhygiene@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Antibiotikaresistente Bakterien (ARB) stellen ein zunehmendes Gesundheitsrisiko mit globalem Ausmaß dar [1]. Die exzessive Verwendung von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin und deren Eintrag in die Umwelt, z. B. über klinische Abwässer und Viehdung, gelten als die Hauptfaktoren für die Verbreitung von umweltbezogenen Antibiotikaresistenzen [2]. Die stetige Verbreitung von ARB lässt, insbesondere vor dem Hintergrund eines verstärkten Bakterienwachstums aufgrund steigender Wassertemperaturen (globale Erwärmung), die Besorgnis über eine mögliche Zunahme bakterieller Infektionen wachsen. In Deutschland wurde erstmals 1994 eine Human-Infektion durch Bakterien der Gattung Vibrio (V.) nach Kontakt mit Meerwasser bekannt [3]. Seit 2005 ist an der Ostsee eine deutliche Zunahme an Infektionsfällen zu verzeichnen, welche insbesondere in sehr warmen Sommern auftritt [4]. Folglich ist das Vorkommen resistenztragender Vibrio spp. an Küstenbadegewässern für eine Risikobeurteilung von besonderem Interesse. Vibrio spp. sind ubiquitär in aquatischen Habitaten verbreitet.
    Innerhalb dieser Gattung sind zwölf Arten humanpathogen, von welchen V. cholerae, V. parahaemolyticus und V. vulnificus schwere Gastroenteritiden oder Wundinfektionen verursachen können. Das Auftreten von Antibiotikaresistenzen sowohl in klinischen Isolaten als auch in Umweltisolaten humanpathogener Vibrio spp. ist bereits bekannt [5,6]. Um das Vorkommen, sowie die räumliche und saisonale Verbreitung resistenztragender Vibrio spp. (Nicht-Cholera-Vibrionen) an insgesamt 7 Badegewässern der deutschen Nord- und Ostseeküste zu untersuchen, wurden Umweltisolate von V. cholerae non-O1/non-O139, V. parahaemolyticus und V. vulnificus aus monatlichen Wasser- und Sedimentproben einer einjährigen Monitoringstudie (die im Rahmen des Projektes „Vibrionen in Küstenbadegewässern“ aus dem Ressortforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit durchgeführt wurde) untersucht. Derzeit wird getestet, ob generierte Umweltisolate von Vibrio spp. Antibiotikaresistenzen gegen häufig eingesetzte Antibiotika-Klassen, wie b-Lactam-Antibiotika, Chinolone und Tetracycline, tragen. Mittels eines Antibiogramms werden die Umweltisolate auf das Vorhandensein von Antibiotikaresistenzgenen, den sogenannten neuen „Schadstoffen“ [7,8], untersucht. Die Resultate lassen Rückschlüsse auf das Auftreten und die Verteilung vorhandener Antibiotikaresistenzen in Vibrio spp. an den untersuchten Küstenbadegewässern der Nordund Ostsee zu. Die Untersuchungen dienen u. a. der Klärung der Frage, ob zukünftig Empfehlungen für eine spezifische antibiotische Medikation im Falle von Vibrio-Infektionen gegeben werden können.