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Die Verwendung von Getreiden, die hohe Konzentrationen an Fusarientoxinen enthalten, führen bei Sauen nachweislich zu Gesundheitsschäden und erheblichen Leistungsdepressionen. Im vorliegenden Versuch an Zuchtsauen lagen im verwendeten Alleinfutter Konzentrationen von rund 2600 µg Deoxynivalenol und 180 µg Zearalenon je kg vor. ZON-bedingte Fruchtbarkeitsstörungen, die sich in einer erhöhten Umrauschrate, Aborten und Symptomen des Hyperöstrogenismus bei neugeborenen Ferkeln äußerten, traten schon nach kurzer Expositionsdauer während des 1. Reproduktionszyklus auf. Die Reaktion der Sauen auf den hohen DON-Gehalt im Futter war individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Äußerlich sichtbare Schädigungen von Haut, Ohren und Schwänzen in Form von Läsionen, Nekrosen und Ödemen sowie Koordinationsstörungen und Deformationen der Extremitäten traten bei Ferkeln vermehrt erst im 2. und 3. Reproduktionszyklus auf. Die Mehrzahl der in der mit Fusarientoxinen belasteten Fütterungsgruppen abgehenden Sauen zeigte Symptome bakterieller Infektionen in Niere, harnableitenden Wegen, Gebärmutter, Gesäuge, Lunge, Leber und Verdauungstrakt. Diese gehäuft auftretenden Infektionen wiesen auf eine Schwächung des Immunsystems der Sauen hin. Der Futterzusatz reduzierte die Umrauschrate, Verzehrsdepression, Aufzuchtverluste, Organinfektionen und die pathologischen Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut und den Ovarien. Die an Ferkeln beobachteten Symptome des Hyperöstrogenismus, der Fehlstellungen und Koordinationsstörungen des Extremitäten, der Nekrosen an Ohren, Schwanz und Zitzen sowie die Läsionen und Ödeme der Haut traten unter dem Einsatz des getesteten Futterzusatzes in verminderter Ausprägung und deutlich reduzierter Anzahl auf. Unter Praxisbedingungen werden solch hoch mit Fusarientoxinen kontaminierten Alleinfutter nur sehr selten vorkommen. Bei einer der Toxinbelastung angepassten Dosierung ist zu erwarten, dass der getestete Zusatz eine deutlich nachweisbare detoxifizierende Wirkung entfalten wird.
-The use of grain containing high concentrations of fusariotoxins demonstrably leads to health impairment of sows and to substantial performance depressions. In the present tests with breeding sows concentrations of around 2600 µg deoxynivalenol and 180 µg zearalenone per kg occurred in the complete feed used. ZON-related fertility disturbances expressed in an elevated return to oestrus rate, abortions and symptoms of hyperoestrogenism in new-born piglets occurred already after a short period of exposure during the first reproduction cycle. The reaction of the sows to the high DON content in the feed differed individually very much. Externally visible damage to skin, ears and tails in the form of lesions, necroses and oedemas, as well as coordination disturbances and deformation of extremities, occurred to a higher extent in piglets only in the second and third reproduction cycles. The majority of the sows leaving the feeding groups contaminated with fusriotoxins showed symptoms of bacterial infections in the kidney, urinary tract, womb udder, lung, liver and digestive tract. These accumulated infections indicate a weakening of the immune system of the sows. The additive reduced the return to oestrus rate, consumption depressions, rearing losses, organ infections and the pathological changes in the womb mucus membrane and the ovaries. These symptoms of hyperoestrogenism, displasia and coordination faults in extremities, necroses at the ears, tail and teats, and lesions and oedemas of the skin observed in piglets, occurred to a less pronounved extent when the feed additive was used, and with substantially reduced frequency. In practice such complete feed highly contaminated with fusariotoxins in only rarely encountered. At a dose adapted to the toxin stress, it can be expected that the tested substance will develop a distinctly detectable detoxifying effect.