zum Inhalt springen

Fachbereich Veterinärmedizin


Service-Navigation

    Publikationsdatenbank

    Ausbildung im 21. Jahrhundert: Option Modellstudiengang Berlin (2003)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Friedrich, H
    Martens, H
    Kongress
    11. Arbeitstagung DVG-Fachgruppe Geschichte
    Hannover, 27.06.2003
    Quelle
    Student(in) der Tiermedizin - Einst und Jetzt
    Gießen: DVG, 2003 — S. 225–228
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Physiologie

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62600
    physiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die langjährige Diskussion über die Novellierung der TAppO hat gezeigt, dass die Meinungsbildung über die notwendige Reform des Studiums und vor allem über zukunftsweisende Lehr- und Lernkonzepte nicht abgeschlossen wurde. Diese Erkenntnis führte bei der Verabschiedung der TAppO zu der Aufforderung an die Bundesregierung, eine Experimentierklausel aufzunehmen und die Möglichkeit eines Modellstudienganges zu eröffnen.
    Da der Zugang zum Studium der Veterinärmedizin per Auswahl durch die ZVS nach Numerus Clausus erfolgt, lässt sich vermuten, dass überwiegend Talente oder zumindest fleißige Menschen mit dem Studium beginnen. Bis zu 33 Stunden Lehre pro Woche werden in manchen Semestern veranstaltet. Und obwohl die einzelnen Lehrveranstaltungen in Berlin von den Studierenden als gut bewertet werden, führen sie nicht zwangsläufig am Ende des Studiums zu berufsfertigen Tierärzten. Vielmehr fühlen sich die Absolventen im Allgemeinen unsicher in bezug auf das, was sie können und können sollten. Da also die Bilanz zwischen Aufwand und Ergebnis der derzeitigen Lehre in der Veterinärmedizin nicht optimal erscheint, ist in Berlin ein „Modellstudiengang Veterinärmedizin“ in Planung, der sich in einem flexibleren Rahmen als der TAppO bewegen soll.

    Die Grundprinzipien dieses Modellstudienganges sind:
    - Die Zahl der Stunden an Frontalunterricht sollte auf maximal vier pro Tag und diese ausschließlich vormittags begrenzt sein. Die Nachmittage sollten für Kleingruppenunterricht, Übungen und Selbststudium zur Nachbereitung der Vorlesungsinhalte zur Verfügung stehen.

    - Angestrebt wird ein „organzentrierter“ bzw. „leitsymtomorientierter“ Unterricht in Blöcken nach schweizer Vorbild, um die Verbindungen der einzelnen Fachgebiete untereinander deutlicher zu machen.

    - Durch die Expansion des Wissens, ist es nicht möglich, vorhandenes Detailwissen in allen Bereichen im Studium zu vermitteln. Daher müssen wir weg vom stoffzentrierten hin zum lernzentrierten Unterricht. Vermittelt werden sollte zunehmend die Fähigkeit, Probleme zu lösen.