Königsweg 63
14163 Berlin
+49 30 838 62676
gefluegelkrankheiten@vetmed.fu-berlin.de
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden Untersuchungen zur Charakterisierung von E. faecalis-Isolaten, die vom Haushuhn isoliert worden waren, durchgeführt. Die Charakterisierung erfolgte an 58 Feld-Isolaten zum einen über die Feststellung der Stoffwechselparameter mit dem api20 Strep-Test, zum anderen über die Serotypisierung mittels der Agargelpräzipitation und durch die Auftrennung der Restriktionsmuster mit der Pulsfeld-Gelelektrophorese. Es konnten Gruppierungen der Isolate mit jeder Methode festgestellt werden. Zwischen den Gruppierungen der Charakterisierungsmethoden konnte keine Korrelation gefunden werden. Darüber hinaus wurde der Grad der Pathogenität von E. faecalis-Isolaten durch Versuche im Brutei und im Versuchstier festgestellt. Die Ergebnisse belegen unterschiedliche Pathogenitätsgrade zwischen den Isolaten. Mit zwei Isolaten gelang die Übertragung der Ergebnisse im Brutei auf das Versuchstier. Es wurde eine Korrelation zwischen den Restriktionsmustern der genetisch nah verwandten Isolate der Gruppe A in der PFGE und dem Grad der Pathogenität festgestellt. Bei der Erstellung von Antibiogrammen konnten Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika, v.a. gegen Streptomycin, nachgewiesen werden. Alle untersuchten Isolate erwiesen sich als empfindlich gegen Vancomycin. Für die diagnostische serologische Untersuchung von Hühnerseren wird die Spezifität eines indirekten ELISA zum Nachweis von Antikörpern gegen E. faecalis nachgewiesen und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse durch die Intraassay- und Interassay-Differenzen belegt. Desweiteren kann eine hohe Lagerfähigkeit der Testplatten bei 4°C, -20°C und -70°C über mindestens 18 Wochen nachgewiesen werden. Die serologischen Verlaufsuntersuchungen bei zwei Legehennenherden im Verlauf von 50 Lebenswochen ergab einen deutlichen Anstieg der Antikörperwerte im Serum mit zunehmendem Alter der Tiere ohne Anzeichen einer klinischen Erkrankung durch E. faecalis bei diesen Tieren. Diese Beobachtungen werden durch diagnostische serologische Untersuchungen bei Legehennenherden in Niedersachsen bestätigt. Auch bei diesen Herden sind höhere Antikörperwerte im Serum bei älteren Herden und niedrigere Antikörperwerte im Serum bei jüngeren Herden zu beobachten.