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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Vergleichende Untersuchungen zur Gesundheit, Mastleistung und Fleischqualität von Schweinen in der Stall- bzw. Freilandhaltung (2002)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Bremermann, Nina (WE 18)
    Quelle
    Berlin, 2002 — 116 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/13421
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Stall- und Freilandhaltung, sowie Kombinationen aus beiden Haltungen bezüglich ihrer Auswirkungen auf die Tiergesundheit, Mastleistung und Fleischqualität zu bewerten.
    Dafür fand in einem kontrollierten Feldversuch die Ferkelerzeugung (473 Ferkel einer Vierrassenkreuzung) in Stall- bzw. Freilandhaltung statt, wobei jeder Wurf nach dem Absetzen geteilt wurde, und jeweils die eine Hälfte der Ferkel nach dem Absetzen die Haltungsart wechselte. Dadurch entstanden für die Aufzucht und Mast vier verschiedene Haltungsvarianten, die durch multivariate Analyseverfahren miteinander verglichen wurden, wobei von folgendem Signifikanzniveau ausgegangen wurde: p < 0,05. Es wurden sowohl qualitative (Morbidität, Mortalität, Organbefunde, Handelsklassen, pH- und LF-Werte) als auch quantitative (tägliche Zunahmen, Futterverbrauch, Schlachtgewichte und Mastdauer) Zielgrößen nach den Einflussfaktoren (Haltung Freiland/ Stall) in Säugezeit, Aufzucht und Mast verglichen. Außerdem wurde der jahreszeitliche Einfluß berücksichtigt, indem die „Sommer- und Winterwürfe“ getrennt ausgewertet wurden.
    Tiergesundheit
    Die Saugferkelmorbidität war im Freiland deutlich niedriger (0,9 %) als im Stall (17,1 %); bei den Sommerwürfen war das Ergebnis signifikant. Die Morbidität in der Aufzucht war bei den im Freiland geborenen Tieren signifikant niedriger (Freiland-Freiland: 21,8 %, Freiland-Stall:
    40 %) als bei den im Stall geborenen (Stall-Stall: 57,8 %, Stall-Freiland: 63,8 %). Die
    Morbidität in der Mast war im Freiland signifikant niedriger (Freiland-Freiland: 0 %, Stall- Freiland: 1 %) als im Stall (Freiland-Stall: 29,5 %, Stall-Stall: 32,7 %).
    Auch bei den Organbefunden zeigte sich ein signifikanter Einfluß der Haltungsart: Bei den „Winterwürfen“ wurden bei den Lungen der im Freiland gemästeten Schweine signifikant weniger Pneumonien (Freiland-Freiland: 16 %, Stall-Freiland: 26 %) diagnostiziert als bei den Lungen der Stallschweine (Stall-Stall: 55 %, Freiland-Stall: 36 %). Außerdem wurden von den im Freiland gemästeten Tieren signifikant weniger (Freiland-Freiland: 5 %, Stall-
    Freiland: 6 %) Lebern verworfen als bei den Tieren aus der Stallmast (Stall-Stall: 35 %, Freiland-Stall: 16 %).
    Mastleistung
    Die Tiere aus der durchgehenden Freilandhaltung hatten die signifikant höchsten täglichen Gewichtszunahmen (Ø 438 g) in der Aufzucht. In der Mast zeigten die im Freiland geborenen und gesäugten Tiere unabhängig von der Haltung in der Mast signifikant höhere Gewichtszunahmen (Freiland-Freiland: Ø 844g, Freiland-Stall: Ø 826g) als die aus dem Stall stammenden Tiere (Stall-Stall: Ø 788 g, Stall-Freiland: 753 g). Die durchgehend im Freiland gehaltenen Tiere wiesen die signifikant kürzeste Mastdauer (Ø 175 Tage) bei dem höchsten Schlachtgewicht (Ø 91 kg) auf.
    Der Futterverbrauch der Tiere wurde sowohl in der Aufzucht (Freiland-Freiland: Ø 833g, Stall-Freiland: Ø 778g, Stall-Stall: Ø 567g, Freiland-Stall: Ø 699g) als auch in der Mast (Freiland-Freiland: Ø 2,8 kg, Stall-Freiland: Ø 2,4 kg, Stall-Stall: Ø 2,3 kg, Freiland-Stall: Ø 2,4 kg) durch die Freilandhaltung signifikant erhöht.