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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Untersuchungen zu den Blutserumkonzentrationen an Vitaminen aus dem B-Komplex bei Milchkühen (2004)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Klein, Bärbel (WE 18)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verl., 2004 — 114 Seiten
    ISBN: 3-89820-775-7
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12494
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Analyse der Vitamine B1, B12 und Folsäure aus entproteinisiertem Serum ist mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) durchgeführt worden. Hierfür stand ein Analysegerät der Fa. Knauer zur Verfügung. Gerät: Dr. Ing. H. Knauer GmbH, Scientific Instruments, 14163 Berlin Detektor: UV, K-2501 Säule: Spherimage-80, ODS2, QE 125 Eluent A: Methanol Eluent B: Ionen-Paar-Reagenz: Dodecan-1-sulfonsäure-Natriumsalz Software: ChromGate, Chromatography Data Systems Die HPLC-Methode zur Bestimmung der Vitamine B1, B12 und Folsäure ist im Standard erfolgreich etabliert worden. Es ist möglich, diese Vitamine in einem Lauf nachzuweisen. Die Anwendung für die Analyse von Rinderblutproben scheitert derzeit an der Nachweisgrenze. Mit der UV-Detektion betrug die untere Nachweisgrenze (Peak mit der dreifachen Höhe des größten Rauschpeaks) für Folsäure 100 mg/l und für Vitamin B1 und B12 jeweils 20 mg/l. Um die physiologischen Konzentrationen im Serum messen zu können, muss für Folsäure eine Aufkonzentrierung um 104, für Vitamin B1 um 103 und für Vitamin B12 um 105 erfolgen. Dies ist mit der derzeitigen Gerätekonfiguration nicht möglich. In einer Feldstudie sind Milchkühe auf die Blutserumkonzentration der Vitamine B1, B12 und Folsäure untersucht worden. Die Betriebsgrößen variierten von 150 bis 3500 Kühen pro Bestand. Die Betriebe wurden ein bis dreimal untersucht. Bei jedem Bestandsbesuch wurde eine Herdenanamnese erhoben und in der Form eines Fragebogens festgehalten. Hierbei wurden besonders Haltungs-, Fütterungsund Erkrankungsprobleme berücksichtigt. Für die Untersuchungen wurden nur Tiere herangezogen, die keine äußeren Anzeichen einer klinischen Erkrankung aufwiesen und somit den Herdendurchschnitt repräsentierten. Alle für die Untersuchungen in Frage kommenden Tiere wurden in Abhängigkeit von den Laktationstagen Gruppen zugeordnet: Gruppe 1 Kühe 8 bis 3 Wochen ante partum Gruppe 2 Kühe 3 bis 1 Wochen ante partum Gruppe 3 Kühe 0 bis 1 Wochen post partum Gruppe 4 Kühe 3 bis 5 Wochen post partum Gruppe 5 Kühe 15 bis 18 Wochen post partum Pro Gruppe wurde je eine Poolprobe aus den 10 Einzelproben hergestellt. Die Analyse der Poolprobe lieferte den Poolwert, der die gleichen Informationen wie der Mittelwert aus den Einzelproben beinhaltet. Die Analyse des Blutserums erfolgte daher mit bereits etablierten Methoden. Folsäure und Vitamin B12 wurden simultan mittels Radioimmunassay bestimmt. Vitamin B1 wurde derivatisiert und mittels HPLC/Fluoreszenz-Detektor analysiert. Vitamin B1 zeigt weder im Vollblut noch im Blutserum eine signifikante Laktationsdynamik. Die Vitamin B12 Konzentration sinkt ab der 3. Woche post partum signifikant unter den Referenzwert. Das kann Ergebnis einer primären Kobaltunterversorgung oder eines sekundären Kobaltmangels aufgrund einer Kaliumüberversorgung oder Hinweis auf eine Pansenfunktionsstörung sein. Die Untersuchung der Vitamin B12 Konzentration in Milch besitzt die gleiche Aussagekraft wie die Blutserumkonzentration. Biotin weist eine Laktationsdynamik auf, die sich besonders bei Tieren im frühen Laktationsstadium durch Werte unterhalb der in der Literatur angegebenen Referenzbereiche ausdrückt. Die Folsäurekonzentration sinkt signifikant bei den trockenstehenden Kühen und Kühen in der frühen Laktation. Die Dynamik der Folsäurekonzentration spiegelt die mikrobielle Pansenfunktion innerhalb der Laktation wieder. B-Vitamine besitzen eine große Streuung zwischen und innerhalb der einzelnen Laktationsgruppen. Die Ergebnisse schließen aber die Möglichkeit nicht aus, dass Folsäure und Vitamin B12 eine Beziehung zur Pansenfunktion besitzen und damit Indikator einer subklinischen Pansenazidose sein könnten.