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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Experimentelle Untersuchungen zum Einfluss verschiedener Fütterungsfaktoren auf die metabolischen Effekte von Calciumchlorid und Calciumsulfat auf den Mengenelementhaushalt von Milchkühen (2005)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Löptien, Antje (WE 18)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verl., 2005 — 159 Seiten
    ISBN: 3-89820-901-6
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000001677
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Bei dieser Arbeit wurden die metabolischen Effekte von Calciumchlorid und -sulfat auf den Mengenelementhaushalt bei einer Langzeitstudie, einer reduzierten Energiezufuhr, einer reduzierten Calciumzufuhr, einer erhöhten Kalium- und Natriumzufuhr, einer einmaligen Verabreichung saurer Salze pro Tag, einer steigenden Sulfatzufuhr und anhand von Tages¬profilen untersucht. Es wurden elf pansenfistulierten, nichtlaktierenden, nichttragenden Holstein-Friesian-Kühe (Alter 6 � 11 Jahre) verschiedene Salze (CaCl2, CaSO4, KHCO3 und NaHCO3) bzw. Salzkombinationen zu den Fütterungen direkt in den Pansen verabreicht und regelmäßig Futterproben analysiert, Blut- und Harnproben gewonnen und Calcium, Chlorid, Magnesium, Natrium, Kalium und Phosphat sowie Creatinin für die Berechnung der fraktionellen Exkretion bestimmt. Die biostatistische Auswertung erfolgte durch eine zweifaktorielle Varianzanalyse, durch einen t-Test für unabhängige Stichproben sowie durch eine lineare Regressionsanalyse. Die Irrtumswahrscheinlichkeit wurde auf p < 0,05 festgelegt. Die Anwendungsdauer saurer Salze sollte mindestens sechs Tage und maximal zehn bis 14 Tage bis zum Abkalben erfolgen. Eine unterschiedliche Energieversorgung übt keinen wesentlichen Einfluss auf die Wirkung saurer Salze aus. Die äquivalente Zufuhr von Kalium zu Calciumchlorid bzw. -sulfat führt zu einem vollständigen Wirkverlust der sauren Salze, während es bei Verabreichung einer äquivalenten Menge von Natrium nur zu einer Hemmung der Wirksamkeit saurer Salze kommt. Eine reduzierte Calciumzufuhr bewirkt keine wesentliche Förderung der Wirkung saurer Salze auf den Calciumhaushalt. Negative Auswirkungen auf den Elektrolythaushalt waren nicht nachzuweisen, doch sollte aufgrund möglicher Gesundheitsstörungen trotz allem eine zusätzliche Calciumzulage während der Anwendung saurer Salze erfolgen. Die Verabreichung saurer Salze kann sowohl einmal als auch zweimal täglich erfolgen, da über den Tag eine kontinuierliche Wirkung vorhanden ist. Die Wirkung saurer Salze auf die Calciummobilisierung bzw. �resorption scheint bereits während der ersten vier Stunden nach erstmaliger Verabreichung einzusetzen. Eine Steigerung der Sulfatmenge bis auf sechs Äquivalente führt zu keinen negativen Veränderungen des Elektrolythaushaltes, wohl aber des Gesundheitsstatus des Tieres. Wesentliche Unterschiede in der Wirksamkeit von Calciumsulfat und -chlorid sind nicht vorhanden. Zwischen der DCAB und der Calciumkonzentration im Urin besteht ein negativer, linearer Zusammenhang (rCaCl2 = -0,8; rCaSO4 = -0,87, p < 0,05). Die Calciumkonzentration im Urin stellt ein Beurteilungskriterium für die azidotische Wirkung der sauren Salze dar. Die Konzentrationen von Chlorid, Magnesium, Natrium, Kalium und Phosphat im Serum und Urin können nicht für die Beurteilung der Wirksamkeit saurer Salze herangezogen werden. Eine Zunahme der Chloridzufuhr führt zu einer Steigerung der Chloridexkretion. Der Zusammenhang zwischen Aufnahme und Exkretion im Urin konnte auch besonders bei Kalium und Natrium nachgewiesen werden. Für die Beurteilung des Mengenelementhaushaltes ist die Serum- und Urinkonzentration ausreichend. Die Bestimmung der fraktionellen Exkretion ist bei bedarfsgerechter Versorgung nicht notwendig.