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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    <<Der>> Rotlauf des Schweines - ein Beitrag zur Geschichte der Haustierkrankheiten (2006)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Heine, Astrid (WE 18)
    Quelle
    Berlin: Mensch-und-Buch-Verl., 2006 — 173 Seiten
    ISBN: 978-3-86664-158-7
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000002657
    Kontakt
    Nutztierklinik

    Königsweg 65
    14163 Berlin
    +49 30 838 62261
    klauentierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Geschichte des Rotlaufs beim Schwein wird von Beginn der ersten schriftlichen Quellen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dargestellt. Die Arbeit ist nach zeitgeschichtlichen Abschnitten untergliedert, deren politisch-territoriale, wirtschaftliche, wissenschaftliche und veterinärmedizinische Verhältnisse zum besseren Verständnis der Ereignisse dienen. In den jeweiligen Epochen wird an Hand historischer Überlieferungen versucht, die beschriebenen Seuchen und Erkrankungen der Schweine nach ihrem klinischen Verlauf und der Symptomatik dem Rotlauf oder aber anderen Krankheiten zuzuordnen. Weiterhin werden die verschiedenen Theorien über Krankheitsursachen und –entstehung sowie allgemeine und spezielle Therapie- und Prophylaxemaßnahmen im Wandel der Zeit wiedergegeben. Die spärlichen antiken und mittelalterlichen Aufzeichnungen, größtenteils auf einer empirischen Herangehensweise beruhend, lassen einen großen Spielraum für Interpretationen und Spekulationen zu. Trotz tief verankerter religiöser und abergläubischer Befangenheit sind in verschiedenen tiermedizinischen Schriften dieser Epoche bereits wirkungsvolle Ansätze für den Umgang mit Seuchensituationen zu finden. Insgesamt überwiegt jedoch in Altertum und Mittelalter der Eindruck der therapeutischen Ohnmacht. In den darauf folgenden Kapiteln werden der enorme Entdeckungsgeist, die Begründung neuer Forschungsgebiete und der wissenschaftliche Aufbruch in Medizin und Tiermedizin ab der Neuzeit dargestellt. Die Aussagekraft der literarischen Quellen aus dieser Epoche erhöht sich langsam und schafft die Voraussetzung für die Vermittlung eines umfassenderen Bildes über Vorkommen und Wissensstand des Rotlaufs. Die Zunahme historischer Überlieferungen, bedingt vor allem durch die Einführung des Buchdruckes, ermöglicht eine detaillierte Betrachtung des damaligen Geschehens. Die folgenden Abschnitte widmen sich der Entdeckung von Erysipelothrix rhusiopathiae gegen Ende des 19. Jahrhunderts und der darauf folgenden intensiven Erforschung des genauen Charakters, des Zustandekommens sowie der Bekämpfungsmöglichkeiten des Rotlaufs. Auf den langwierigen Prozess der Abtrennung dieser bedeutenden Krankheit von anderen Schweinekrankheiten wird näher eingegangen. Mit Erfassung der ersten dokumentierten Rotlauffälle wird versucht, das Vorkommen und die Verbreitung dieser Krankheit in den vergangenen Epochen nachzuvollziehen. Die Intensivierung der Diagnostik und die Entwicklung therapeutischer Maßnahmen und der ersten Impfstoffe werden ausführlich beschrieben. Ergänzend folgen Hinweise auf die Ubiquität und Tenazität des Rotlauferregers sowie prädisponierende Faktoren für den Ausbruch der Erkrankung. Abschließend wird ein kurzer Überblick über das Auftreten von Rotlauf bei anderen Tierarten sowie beim Menschen gegeben.