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77 Pferde wurden einer umfassenden kardiologischen Untersuchung und einer Untersuchung der Blutflüsse an der Arteria carotis communis unterzogen. Es stellte sich heraus, dass die Hämodynamik der Blutflüsse an den Carotiden sehr sensibel auf kardiale Einflüsse reagiert. Die gemessenen Parameter veränderten sich in charakteristischer Weise bei den verschiedenen Herzerkrankungen. So konnten bei Pferden mit Aortenklappeninsuffizienzen mit Dilatation der Herzkammern (n=12) und ohne Dilatation der Herzkammern (n=10) eine Erhöhung der systolischen Spitzengeschwindigkeit (SPV), der retrograden diastolischen Flüsse (rDPV) und der Pulsatilitätsindices PI, RI und S/D im Vergleich zu der Gruppe der gesunden Pferde (n=16) festgestellt werden. Die Pferde mit Mitralklappeninsuffizienz mit (n=10) und ohne (n=9) Dilatation des linken Vorhofs zeigten hingegen eine Erniedrigung der systolischen Spitzengeschwindigkeit (SPV) und Beschleunigung der systolischen A-Welle (aA). Mit Ausnahme der Gruppe der Pferde mit Aortenklappeninsuffizienz ohne Dilatation des linken Ventrikels konnte eine signifikante Erniedrigung der Blutflussvolumina pro Zeiteinheit bei den herzkranken Pferden im Vergleich zu den Kontrollen nachgewiesen werden. Des Weiteren wurden charakteristische Veränderungen der Blutflüsse beim Vorhofflimmern (n=7),bei dilatativer Kardiomyopathie (n=6), Endocarditis valvularis (n=5), AV-Block 3. Grades (n=1) und Ventrikelseptumdefekt (n=1) gefunden, welche einer deskriptiven Betrachtung unterzogen wurden. Es konnte gezeigt werden, dass bei steigendem Schweregrad einer Herzerkrankung die Veränderungen an den Blutflüssen der Carotis umso ausgeprägter erscheinen. Die vorgestellten Erhebungen an einem umfassenden Probandengut bestätigen diese angiologische Diagnostikmethode als probat im Sinne einer additiven Untersuchung zur näheren Definierung des Schweregrades einer Herzerkrankung.