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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Eine retrospektive Studie über Gelenksluxationen der Gliedmaßen bei Hund und Katze (2001)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kriegsheim, Ada von
    Quelle
    Berlin, 2001 — 188 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000524
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In einem Zeitraum von 1991 bis 1997 wurden an der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der FU Berlin 361 Luxationen an den Gliedmaßen bei 344 Tieren festgestellt. Die Mehrzahl der Luxationen bei Hund und Katze betraf das Hüftgelenk vor dem Karpal-, dem Tarsal-, dem Ellbogen- und dem Schultergelenk.
    Eine Luxatio humeri wurde beim Hund nur als kongenitale Form diagnostiziert. Teckel und Pudel sowie kleine Terrier scheinen prädisponiert zu sein. Meist lag eine mediale Luxation vor. Als Therapieverfahren ist die Bizepssehnentransposition zu empfehlen.
    Eine Luxatio cubiti konnte sowohl bei Hunden als auch bei Katzen beobachtet werden. Die kongenitale Form war beim Hund selten. Bei der Luxatio antebrachii traumatica des Hundes war meist die laterale Form zu beobachten, während bei der Katze die kaudale Richtung auffällig häufig vorlag. Bei beiden Tierarten ist primär konservativ vorzugehen. Die Erfolgsaussichten sind gut. Falls eine Operation notwendig ist, muß mit einer Arthrose als Spätfolge gerechnet werden.
    Eine Luxation im Bereich des Karpalgelenks war häufiger bei der Katze als beim Hund festzustellen. Ältere Tiere sind besonders häufig betroffen. Verletzungsursache sind Sprung oder Sturz aus der Höhe. Beim Hund sind vornehmlich großwüchsige Rassen erkrankt. Beim Hund betraf die Mehrzahl der Fälle die Artt. carpometacarpeae, bei der Katze die Art. antebrachiocarpea. Die Verletzung ist operativ zu behandeln. Eine Panarthrodese ist bei Verletzungen der Art. antebrachiocarpea indiziert. Je nach Verletzungsmuster kann in Einzelfällen rekonstruktiv ein Bandersatz vorgenommen werden. Verletzungen der distalen Gelenksreihen sollten bei Hund und Katze partiell arthrodetisiert werden.
    Die Luxatio ossis femoris war die häufigste Luxation, sowohl beim Hund als auch bei der Katze, meist in kraniodorsaler Richtung. Beim Hund waren meist Tiere unter 20 kg betroffen. Konservatives Vorgehen unabhängig von der Luxationsrichtung ist zweckmäßig, es sei denn, eine Fraktur läßt dies nicht zu. Selbst kleinste Fragmente sind eine absolute Indikation zur Operation. Bei der Operation ist je nach Schaden die Gelenkkapsel zu nähen, zu reinserieren, zu verstärken oder durch weitere Verfahren zu ergänzen.
    Im Bereich des Tarsalgelenks ist beim Hund die Luxation der Artt. tarsometatarseae und bei der Katze die der Art. tarsocruralis auffallend häufig. Betroffen sind ausgewachsene Tiere. Die Luxation ist operativ zu versorgen. Bandverfahren wie auch die partielle Arthrodese sind Verfahren der Wahl.