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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Zur zytologischen Untersuchung kutaner Fibrosarkome beim Hund (2003)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Tammena, Imke (WE 20)
    Quelle
    Berlin, 2003 — 79 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/8378
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Zytologische Diagnosekriterien für Fibrosarkome und benigne mesenchymale Proliferationen wurden untersucht und nach ihrer statistischen Signifikanz gesucht. Dazu wurden Präparate von 75 Hunden (25 Fibrosarkome, 25 chronische Entzündungen und 25 Narben) analysiert. Zytologisch wurden allgemeine Merkmale, Zellpopulation und Fibroblasten � Eigenschaften bestimmt. Es wurden die Größe von Kern- und Zytoplasmadurchmesser, das Verhältnis von Fibroblasten zu Fibrozyten und der Anteil rundzelliger Fibroblasten gemessen. Außerdem wurde das Kern - Plasma - Verhältnis ermittelt und das Vorkommen von Zellnekrose beurteilt. Von den Kerneigenschaften wurden die Anzahl der Kerne, die Chromatinstruktur, die Kernfarbe und die Eigenschaften der Nukleoli untersucht sowie das Vorkommen von Kernmembranverdickung und Mitosen bestimmt. Von den Zytoplasmaeigenschaften wurden die Deutlichkeit der Zellgrenzen, die Farbe des Zytoplasmas und das Vorkommen von Vakuolen im Zytoplasma beurteilt, sowie das Vorkommen kollagenassoziierter Matrix ermittelt. Es wurden sowohl quantitative Messungen der Zellpopulation und Untersuchungen von Zellkomponenten als auch qualitative Bestimmungen von Merkmalen durchgeführt. Bei den qualitativen Merkmalen wurden die Parameter in 3 - 4 Gruppen unterteilt. Untersucht wurde nach einem eigens erarbeiteten Untersuchungsschema. Die Daten wurden mittels deskriptiver und schließender Statistik ausgewertet. Zytologisch spezifische Diagnosemerkmale für ein Fibrosarkom sind rundzellige Fibroblasten, eine erhöhte Mitoserate, eine deutliche Chromatinkondensation, das Vorkommen von Kernmembranverdickungen und ein erhöhter Anteil an Kollagenmatrix. Auf Malignität hinweisende, aber nicht spezifische Kriterien sind die hohe Zellularität der Fibroblasten, ein geringerer Entzündungszellanteil und die Zell- bzw. Kerngröße. Merkmale, die in der Literatur häufig als Diagnosekriterien beschrieben werden, aber in dieser Untersuchung nicht als spezifische Diagnosekriterien gefunden wurden, sind das erhöhte Kern - Plasma - Verhältnis und die Veränderungen der Nukleoli. Bei einem signifikant höheren Anteil der Fibrosarkompräparate konnten mehr als 3 Malignitätskriterien gefunden werden. Es ist zu beachten, dass es kein einzelnes Zellkriterium gibt, das beweisend die Malignität eines Tumors kennzeichnet. Erst die Kombination mehrerer Zellveränderungen ergeben die Diagnose Malignität. Dabei sollten immer mehr als 3 Kernmalignitätskriterien vorhanden sein. Problematisch ist die Diagnose gut differenzierter Sarkome, da sie kaum Malignitätskriterien aufweisen. Zur Diagnosesicherung sollte eine histologische Untersuchung erfolgen. Die Unterscheidung gut differenzierter und undifferenzierter Sarkome und das Erarbeiten spezifischer Diagnosekriterien sowie die methodische Differenzierung in reaktive und Geschwulstriesenzellen wurden nicht vorgenommen und bleibt weiteren Studien vorbehalten.