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Das Ziel dieser Studie war die Evaluation des Rebound-Tonometers TonoVet® für den Einsatz bei Greifvögeln und Eulen.
Es sollten Referenzbereiche des IOP von in Deutschland vorkommenden Spezies bestimmt werden und ein möglicher Einfluss von Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körperposition determiniert werden. Der zweite Teil der Studie umfasste Kalibrationsversuche an enukleierten Augen, um einerseits Rückschlüsse auf den tatsächlichen IOP ziehen zu können und andererseits um die Reproduzierbarkeit der Messwerte zu bestimmen.
Durch die Bestimmung des IOP bei 265 Tieren wurden Referenzbereiche für zehn verschiedene Spezies ermittelt. Zwischen den einzelnen Spezies sowie den untersuchten Altersgruppen konnten zum Teil signifikante Unterschiede gezeigt werden, während das Geschlecht, wie auch die Körperposition, keinen Einfluss auf den IOP hatten.
Allerdings konnte eine physiologische Schwankung des IOP durch Mehrfachmessung an unterschiedlichen Tagen beobachtet werden.
Ein Großteil der untersuchten Vögel wurde wegen eines Traumas in der Klinik vorgestellt. Bei Vögeln mit akuten Befunden an einem oder beiden Augen in Folge eines Traumas wurden an den betreffenden Augen in der Regel niedrigere IOP-Werte als an den gesunden Augen gemessen.
Die Kalibration des TonoVet® anhand von manometrischen Vergleichsmessungen ergab unterschiedliche Kalibrationskurven für die einzelnen Spezies: Bei Seeadler, Habicht und Mäusebussard zeigte das TonoVet® mit steigendem Druck zunehmend höhere Messwerte. Beim Sperber wurde eine solche Abweichung erst ab einem Druck von 65 mmHg beobachtet. Im Gegensatz dazu wurde bei Turmfalke, Waldkauz, Waldohreule und Schleiereule der Druck zunehmend unterschätzt.
Bei allen Spezies wurde ein linearer Zusammenhang zwischen den beiden Messmethoden gefunden. Anhand von Regressionsformeln ist die Berechnung eines korrigierten IOP-Wertes möglich.