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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Resistenzlage veterinärpathogener Enterobacteriaceae unter besonderer Berücksichtigung der Fluorchinolone (2009)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Grobbel, Mirjam (WE 7)
    Quelle
    Gießen: DVG-Service, 2009 — 84 Seiten
    ISBN: 978-3-941703-57-5
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7889
    Kontakt
    Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 51843 / 66949
    mikrobiologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Die Entwicklung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in Bakterien stellt ein immer größer werdendes Problem in Human- und Veterinärmedizin dar. Eine Abschätzung der Resistenzlage, auch in Tieren welche engen Kontakt zum Halter haben, ist aus mehrerlei Hinsicht von Bedeutung. Sie ermöglicht sowohl eine Behandlung der Tiere im Krankheitsfall, als auch die Abschätzung einer eventuellen Gefährdung für den Menschen. Die vorliegenden Studien haben im Rahmen des BfT-GermVet gezeigt, dass die Resistenzraten in aus erkrankten Hobbytieren isolierten E. coli im allgemeinen niedriger sind als die vergleichbarer Isolate aus Menschen. Für Enterobacteriacea der Genera Proteus und Klebsiella sind allgemein höhere Resistenzraten bekannt. Hier zeigten sich in der vorliegenden Studie dennoch niedrigere Werte als in der Humanmedizin, mit der Ausnahme der Resistenzraten gegenüber Fluorchinolonen. Gegenüber diesem Wirkstoff wiesen Klebsiella spp. und Proteus spp. mit bis zu 29 % resistenter Isolate höhere Raten auf als in der Humanmedizin berichtet wurden, E. coli war jedoch deutlich sensibler. Die große Bedeutung der Fluorchinolone gab auch Anlass zum Aktivitätsvergleich verschiedener Fluorchinolone in vitro, um Fehldiagnosen in der Resistenztestung gegenüber diesen Wirkstoffen zu minimieren. Dieser Vergleich zeigte zum Teil deutliche Unterschiede, wobei zusätzlich Variationen zwischen den verschiedenen Bakterienspezies beobachtet werden konnten. Eine Festlegung einer Stellvertretersubstanz für Fluorchinolone ist also abzulehnen. Die hier durchgeführten Studien sind nur eine erste Erhebung der Resistenzsituation in pathogenen Bakterien von Hobbytieren in Deutschland. Um Veränderungen in der Antibiotikaempfindlichkeit dieser Bakterien sehen zu können, möglichst noch bevor sie sich in den Resistenzraten niederschlagen, ist jedoch eine weitere regelmäßige Untersuchung notwendig. Durch die Übernahme in das GERM-Vet Progamm ist diese Beobachtung für einige der untersuchten Kategorien gewährleistet, so daß in Zukunft auch die Entwicklung der Antibiotikaresistenz in Bakterien von Hunden, Katzen und Pferden in Deutschland exakt verfolgt werden kann.