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Die inneren Organe von 86 Marderhunden aus dem nordostbrandenburgischen Gebiet wurden einer vollständigen helminthologischen Sektion unterzogen, Muskelproben von 360 Marderhunden und 123 Rotfüchsen auf Muskeltrichinen untersucht, sowie 220 Marderhundseren mit ELISA überprüft. Alle Marderhunde erwiesen sich als Parasitenträger. Insgesamt konnten drei Trematoden- (Isthmiophora melis, Alaria alata, Metorchis bilis), drei Zestoden-(Mesocestoides sp., Taenia polyacantha, Echinococcus multilocularis) und sieben Nematodenarten (C. aerophila, Trichinella spiralis, Uncinaria stenocephala, Crenosoma vulpis, Molineus patens, Toxocara canis, Capillaria plica) nachgewiesen werden. Damit hat der Marderhund ein dem Rotfuchs vergleichbares Helminthenspektrum. Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens sind auf eine unterschiedliche Präferenz der Nahrungskomponenten zurückzuführen. Eine direkte gesundheitliche Gefährdung des Menschen durch Parasiten des Marderhundes erscheint im Untersuchungsgebiet hinsichtlich einer Infektion mit E. multilocularis gering, höher ist dagegen das Risiko einer „Larva migrans“-Infektion durch Askariden oder Ankylostomatiden.