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176 Froschlurche der Arten Rana kl. esculenta (n = 137), Rana ridibunda (n = 7), Rana temporaria (n = 19), Rana arvalis (n = 18) und Bufo bufo (n = 1) aus 11 verschiedenen Biotopen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt wurden einer parasitologischen Sektion unterzogen und helminthologisch ausgewertet. Ein Anliegen der Arbeit war es, die Rolle von einheimischen Froschlurchen in der Epidemiologie von Trematodeninfektionen von Fleischfressern und Vögeln näher zu betrachten und Angaben über den Befallsgrad von Fröschen mit larvalen Trematoden, sowie Daten zu dem Befallsgrad von Froschlurchen mit weiteren Endoparasiten, für die der Frosch als Endwirt fungiert, zu erlangen. Insbesondere sollte auch untersucht werden, ob sich Zusammenhänge bzgl. des Vorkommens einzelner Parasitenarten mit dem Geschlecht des Wirtstieres, der Froschart, dem Alter des Froschlurches und dem Biotop aus dem der Froschlurch stammt, ergeben. Insgesamt wurden 18 Trematoden (Alaria alata larvae, Neodiplostomum spathoides larvae, Strigea sphaerula larvae, Strigea falconis larvae, Tylodelphys excavata larvae, Holostephanus volgensis larvae, Cathemasia hians larvae, Chaunocephalus ferox larvae, Echinostoma revolutum larvae, Isthmiophora melis larvae, Diplodiscus subclavatus, Opisthodiscus diplodiscoides, Hämatolechus variegatus, Opisthioglyphe ranae, Paralepoderma cloacicola larvae, Pleurogenes spp., Pleurogenoides medians, Prosotocus confusus), sowie 6 Nematoden (Aplectana acuminata, Cosmocerca ornata, Neoxysomatium brevicaudatum, Rhabdias bufonis, Oswaldocrucia filiformis, Icosiella neglecta) und zwei Akanthocephalen (Acanthocephalus falcatus, Acanthocephalus ranae) nachgewiesen. Trotz zum Teil erheblicher Parasitenbürden konnte eine Beeinträchtigung des Verhaltens und der Gesundheit der Wirte nicht festgestellt werden. Wenngleich Unterschiede im Parasitenspektrum und in Befallsextensität und -intensität bei unterschiedlichen Froscharten sowie bei Tieren unterschiedlicher Herkunft zu erwarten gewesen wären, fielen diese Differenzen aufgrund der teils geringen Stichproben weniger deutlich aus. Eine Aussage über eine Korrelation zwischen dem Parasitenvorkommen (bzgl. der Menge und Art) und dem Geschlecht eines Frosches herzustellen war aufgrund der geringen Stichproben nicht möglich. Es wurde deutlich, dass das Vorkommen einzelner Parasitenarten mit der Froschart und deren unterschiedlicher Lebensweise zusammen hängen. Im Allgemeinen waren Altfrösche gegenüber Jungfröschen häufiger mit Parasiten infiziert. Die vielfältigen Ursachen für Unterschiede im Befallsgrad wurden diskutiert.