Oertzenweg 19 b
14163 Berlin
+49 30 838 62299 / 62300
pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de
Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden Pferde, die auf Grund einer Erkrankung des Fesselringbandes in der Klinik für Pferde, Allgemeine Radiologie und Chirurgie der FU Berlin oder in der Tierärztlichen Klinik für Pferde Dr. Meyer-Wilmes, Steinhagen in Behandlung waren, untersucht. Ziel der Studie war es unter anderem zu klären, ob es primäre Fesselringbanderkrankungen gibt, oder ob sie immer die Folge von Sehnenerkrankungen sind. Dabei gab es zwei Gruppen: Eine retrospektive Gruppe, die aus 35 Pferden besteht, die in dem Zeitraum vom 1995 bis 2003 in der Klinik für Pferde, Allgemeine Radiologie und Chirurgie der FU-Berlin auf Grund einer Fesselringbanderkrankung in Behandlung waren. Eine klinische Gruppe, die 20 Pferde enthält die im Jahr 2004 in der Klinik für Pferde, Allgemeine Radiologie und Chirurgie der FU-Berlin oder in der Tierärztlichen Klinik für Pferde Dr. Meyer-Wilmes, Steinhagen in Behandlung waren. Bei den Untersuchungen der beiden Gruppen konnten folgende Feststellungen gemacht werden: - In beiden Gruppen waren primäre FRB-Erkrankungen vorhanden. - In beiden Gruppen war eine deutliche Häufung der typischen radiologischen Veränderungen an den Gleichbeinen zu erkennen. - Es waren in beiden Gruppen deutlich mehr Warmblüter erkrankt, wobei zu berücksichtigen ist, dass sich in dem Patientengut beider Kliniken hauptsächlich Warmblütern befinden. - Das mittlere Alter bei Erkrankung beträgt bei der retrospektiven Gruppe 10,1 Jahre und bei der klinischen Gruppe 12,4 Jahre. - Als Therapie kamen bei beiden Gruppen vermehrt konservative Methoden zum Einsatz. - Innerhalb der retrospektiven Gruppe gab es mehr erkrankte männliche Tiere; in der klinischen Gruppe war das Verhältnis annähernd gleich. - Beide Gruppen zeigten eine deutlich häufigere Beteiligung der TBS bei den sekundären FRB-Erkrankungen. - Innerhalb der klinischen Gruppe konnte kein Zusammenhang zwischen FRB Dicke und der Lahmheitsdauer hergestellt werden. - Innerhalb beider Gruppen wiesen die Gleichbeine der Vorderextremität häufiger eine Kombination von Strukturauflösung und Konturabweichung auf. Im dritten Abschnitt wurde bei 14 nicht lahmen Pferden je ein diagonales Beinpaar hinsichtlich der FRB Dicke und vorliegender röntgenologisch sichtbarer Veränderungen an den Gleichbeinen untersucht. Die FRB Dicke wurde sonographisch gemessen. Dabei wurde festgestellt, dass bei 13 Pferden das FRB der Vorderextremität dünner war als das der Hinterextremität. Bei einem Pferd waren die Fesselringbänder der Vorder und Hintergliedmaße gleich dick. Um die Gleichbeine beurteilen zu können, wurden von jedem Gleichbein Schrägaufnahmen angefertigt. Anhand dieser Röntgenbilder wurde dann jeweils die Knochenstruktur und kontur der Gleichbeine beurteilt. Dabei fand sich kein Pferd, das an einem Gleichbein Abweichungen in beiden Kriterien aufwies, d. h. keine Kombination von Struktur und Konturveränderungen. Aber es fand sich, wie bei den beiden vorherigen Gruppen, eine gehäuftes Auftreten von Veränderung der Gleichbeine an der Vorderextremität.