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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Anwendung der intravenösen Infusionstherapie in der Pferdepraxis und -klinik (2005)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Kauer, Simone (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verl., 2005 — III, 102 Seiten
    ISBN: 3-89820-890-7
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000001896
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In der vorliegenden Untersuchung wurde zunächst ein Überblick über die historische Entwicklung, die Grundlagen moderner Infusionstherapie und die Indikationen für die Verwendung der intravenösen Infusion beim Pferd gegeben. Weiterhin entwickelten wir einen Fragebogen, der Fragen zur Häufigkeit und zu den Durchführungsmodalitäten der Infusionstherapie sowie zu deren Komplikationen und Risiken und der Beurteilung der Praxisrelevanz umfasste. Den Fragebogen schickten wir an 400 deutsche Tierärzte, die in Kliniken, Fach- oder Gemischtpraxen Pferde be-handeln. Es konnten 220 Fragebögen ausgewertet werden (55,0%). In 40,4% der Kliniken wurden Infusionen täglich, dagegen in Fachpraxen für Pferde und Gemischtpraxen zu 78% nur mehrmals monatlich oder selten durchgeführt. Die Infusionstherapie wurde von 83,2% der Tierärzte als Methode mit hoher Praxisrelevanz beurteilt und bei einem breiten Spektrum von Erkrankungen, die im weitesten Sinne mit Störungen der Homöostase einhergehen (Obstipationskolik, Schock, Ente-rits/Typhlocolitis, Myopathien, paralytischer Ileus, Hyperlipämie, Neugeborenenerkran-kungen, chronisch-obstruktive Bronchitis), sowie im Rahmen der Anästhesiologie ein-gesetzt. In Kliniken für Pferde zeigten sich Hinweise auf eine höhere fachliche Kompetenz be-züglich einer Infusionstherapie im Vergleich mit Fachpraxen für Pferde und Gemischt-praxen. Dies äußerte sich in einer häufigeren Anwendung von Infusionen, einem brei-teren Spektrum an Indikationen und der Art der verwendeten Infusionslösungen, der Einbeziehung auch anderer venöser Zugänge als der V. jugularis, der häufigeren Be-nutzung von Venenkathetern und einen sorgfältigeren Umgang mit der Infusion bezüg-lich der Pflege. Dennoch zeichnete sich in Kliniken für Pferde eine höhere Komplikati-onsrate ab. Hier gaben 80,9% der Kliniktierärzte eine Thrombophlebitis als häufige Komplikation der Infusionstherapie an, während dies nur bei 33,3% der Großtierprakti-ker der Fall war. Ursache hierfür ist vermutlich ein höherer Krankheitsgrad der in Klini-ken behandelten Pferdepatienten. Dass schwerkranke Pferde ein erhöhtes Risiko ge-genüber einer Infusionsbehandlung aufweisen, äußerten 13,5% der Kliniktierärzte und 11,1% der Großtierpraktiker, aber nur 1,4% der Kollegen aus Fachpraxen.