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Ziel dieser Arbeit war es, die Verteilung von Flüssigkeiten in den Beugesehnen darzustellen. Es sollte untersucht werden, ob die Gabe einer Portion (2 ml) Hyaluronsäure in einen Defekt der Beugesehnen bei Pferden ausreicht, um den gesamten Defekt auszufüllen.
Hierzu wurde zum einen Röntgenbilder und Präparate von Gliedmaßen von Schlachtpferden, in die zuvor ein Methylenblau-Röntgenkontrastmittelgemisch in die Beugesehnen injiziert wurde, angefertigt zum anderen wurden Pferde mit Tendopathien nach Injektion von Hyaluronsäure in den Defekt sonographisch untersucht.
Die Untersuchungen ergaben eine große Diskrepanz zwischen der Ausdehnung der Flüssigkeiten im Röntgenbild und in der Präparation zur Ausdehnung der Hyaluronsäure auf dem Ultraschallbild. Die Ausdehnung des Röntgenkontrastmittels in den Beugesehnen beträgt bis zu 16,8 cm, im Ultraschallbild konnte die Ausdehnung der Hyaluronsäure im Beugesehnenpaket von maximal 3,63 cm festgestellt werden.
Die Diskrepanz der Untersuchungsergebnisse wurde zum einen auf die unterschiedliche Viskosität der Flüssigkeiten sowie auf die Darstellbarkeit der Hyaluronsäure im Ultraschallbild zurückgeführt. Das flüssigere Röntgenkontrastmittel-Methylenblau-Gemisch verteilt sich im Sehnengewebe anders als die viskösere Hyaluronsäure. Es wird zudem vermutet, dass nicht nur die Hyaluronsäure selbst, sondern die darin enthaltene Luft im Ultraschallbild darstellbar ist.
Trotz der Ungenauigkeit in der Untersuchungsmethode kann festgehalten werden, dass sich die Flüssigkeiten in den Sehnen über eine größere Strecke verteilen und somit gewährleistet ist, dass die Behandlung eines Defektes im Beugesehnenpaket durch die Gabe von einer Portion Hyaluronsäure (2 ml) ausreichend ist und sich die Hyaluronsäure ausreichend in der Sehne bzw. im Sehnendefekt verteilt.