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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Sonographische und histologische Untersuchung des unveränderten sowie des nichtneoplastisch veränderten Gewebes der Mamma des Hundes (2001)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Severin, Sandra
    Quelle
    Berlin, 2001 — 120 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000358
    Kontakt
    Institut für Tierpathologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 15
    14163 Berlin
    +49 30 838 62450
    pathologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu ermitteln, in wie weit sich der Einsatz der Graustufensonographie eignet, um nichtneoplastische Erkrankungen der Mamma des Hundes zu differenzieren. Ebenso wurde gesundes Gewebe dargestellt und dessen sonographische Erscheinungsformen dem histologischen Befund zugeordnet. Dazu wurde eine systematische Ultraschalluntersuchung an Hündinnen durchgeführt, die aufgrund von zuvor diagnostizierten Veränderungen des Gesäuges zur Mammaleistenresektion in die Klinik für kleine Haustiere der
    Freien Universität Berlin eingestellt wurden. Diese insgesamt 29 resezierten Mammaleisten wurden anschließend histologisch aufgearbeitet, bewertet und die Ergebnisse mit den dazu gehörigen Ultraschallbildern verglichen. Um eine Zuordnung zu verschiedenen Gewebstypen vornehmen zu können, wurde eine Einteilung des gesunden Gewebes in vier verschiedene
    Funktionszustände vorgenommen. Diese sind das Gewebe mit deutlicher Sekretion, das Gewebe ohne oder mit geringer Sekretion, das inaktive Gewebe und das atrophische Gewebe. Die nichtneoplastischen Veränderungen wurden anhand der Klassifizierung nach GUTBERLET (1994) beurteilt, wobei noch ein siebenter, zusätzlicher Punkt hinzugefügt wurde, der die Gruppe von nichtneoplastischen Veränderungen, die nicht vom Gewebe der Mamma ausgehen, umfasst.Es wird deutlich, dass die sonographisch darstellbaren Unterschiede bei dem gesunden Mammagewebe geringfügig sind. Lediglich das atrophische Drüsengewebe zeichnet sich im Vergleich mit den anderen drei Funktionsgruppen durch eine größere Echodichte aus. Das sonographische Bild der Zitzen ist recht einheitlich mit scharfen Rändern, homogener,
    mittelechoreicher Binnenstruktur und feinkörniger Granulierung. Die zystischen Veränderungen des Mammagewebes lassen sich ab einem Durchmesser von 4 mm sonographisch darstellen und zeigen die bekannten Attribute von flüssigkeitsgefüllten Strukturen. Bei den nichtentzündlichen lobulären Hyperplasien offenbart sich sonographisch nur eine als Herdbefund. Diese weist Kriterien der Malignität, nämlich unscharfe Ränder und eine
    inhomogene Echostruktur, auf. Die Lymphknoten dagegen stellen sich wie gutartige Veränderungen mit scharfen Rändern und homogener Binnenstruktur dar. Ebenso verhalten sich Hautzysten, die jedoch durch die Einbeziehung der Haut abgegrenzt werden können. Die Knochenmetaplasie des Drüsengewebes stellt sich wie andere knöcherne Strukturen mit vollständiger Schallauslöschung dar.
    Für die Hündin können also bestimmte, der Humanmedizin entlehnte Kriterien übernommen werden. Hierzu zählt das Erscheinungsbild der Zysten und der Lymphknoten, das dem der humanmedizinischen Erkenntnisse gleicht. Erstmalig wird eine breit angelegte Untersuchung über die sonographische Anatomie des gesunden Drüsengewebes der Mamma der Hündin präsentiert, ebenso über diejenige der Zitzen. Auch die Darstellung von nichtentzündlichen
    Hyperplasien, Hautzysten und Knochenmetaplasien wird im Zusammenhang mit der Mamma erstmalig vorgenommen. Die hier ausgearbeiteten Ergebnisse zeigen, dass die sonographische
    Untersuchung der Mamma des Hundes sinnvoll ist, um z.B. zystische Strukturen ab einer Größe von 4 mm von soliden Umfangsvermehrungen zu differenzieren. Auch kann das atrophische Drüsengewebe mit großer Sicherheit von anderen Funktionszuständen unterschieden werden. Hierbei helfen vor allem die in dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen und die dadurch neu gewonnenen Kenntnisse der sonographischen Anatomie der Mamma der Hündin. Die hier vorgestellten sonographischen Bilder können also als
    vorläufige Standardbilder genutzt werden, um bei einer in der tierärztlichen Praxis durchgeführten Ultraschalluntersuchung bestimmte Kriterien einem zu erwartenden Befund zuordnen zu können.
    Durch in tierärztlichen Praxen angewandte Ultraschalluntersuchungen kann jedoch nicht mit hinreichender Sicherheit jede Dysplasie von neoplastischen Veränderungen unterschieden werden. Hierfür sind weitere, gezielte Untersuchungen notwendig. Verbesserungen der Differenzierbarkeit der verschiedenen Veränderungen können durch verfeinerte und verbesserte Untersuchungstechnologien im Bereich des Ultraschalls erreicht werden.
    Dadurch könnten die in dieser Arbeit vorgestellten sonographischen Kriterien weiter ausgebaut und differenziert werden.

    Sonographical and histological examination on the normal and the nonneoplasticaltered mammary gland tissue of the dog The aim of this thesis was to determine if grey-scale sonography is suitable for differentiating non-neoplastic disorders of the mammary gland of the dog. Healthy tissue of which the sonographical appearance was compared to the histologicfindings was also presented.
    Bitches with changes in the mammary gland were referred to the small animalhospital of the “Freie Universität Berlin” for mammary gland resection. Systematicultrasonic examination of the affected mammary glands was carried out previous to surgery.
    Altogether 29 re-dissected mammary glands were histologically processed, evaluated
    and compared to the ultrasonic results belonging to them.
    In order to assign different types of tissues, a classification of the healthy tissue in
    four different functional states was made. These are; the tissue with explicit
    secretion, the tissue without or with slight secretion, the inactive tissue and the
    atrophic tissue. The non-neoplastic changes were as classified by GUTBERLET (1994) whereby another seventh, additional point was added. This was the group of non-neoplastic changes, which were not initiated by the tissue of the mammarygland.
    It was obvious that the sonographic representable differences of healthy tissue of the
    Mamma are slight; only the atrophic gland tissue is characterised – in comparison to the other three function groups – by a more distinct echo density. The sonographic image of the teat is quite uniform with sharp edges, homogenous average-echo-rich internal structure and fine-grained.
    The cystic changes of the Mamma tissue can be sonographically represented and shown starting from a diameter of 4 mm, revealing the well known attributes of structures filled with liquid. Only one non-inflammatory lobular hyperplasia reveals itself as a sonographically visible leasion. It exhibits criteria of malignity, i.e. indistinct edges and an inhomogeneous echo structure.
    On the other hand the lymph nodes appeared as benign changes with sharp edges and a homogenous internal structure. The skin-cysts also appeared equally, but they can be defined by the inclusion of the skin. The osseous metaplasia of the gland tissue appeared sonographically as other structures made of bone with complete sound-absorbtion.
    Thus for the dog, distinct criteria from human medicine can be applied. These are the
    appearance of cysts and lymph lumps, which resemble human medical knowledge. In
    addition to that , in this thesis the sonographical anatomy of the healthy tissue of the
    mammary gland of the dog is presented by broad examination just as that of the teat.
    Also the presentation of non-inflammable hyperplasias, skin-cysts and osseous metaplasias is made for the first time.
    The developed results show that the sonographical examination of the dogs mammary gland is useful in order to differentiate e.g. cystic structures starting from 4mm diameter of solid tumors. Also the atrophic gland tissue can be differentiated, with significant assurance, from other functional states. Above all the investigations in the recent study and the so gained new knowledge of the sonographical anatomy of the bitches mammary gland helped this differentiation. The sonographic images presented in this work can thus be used as provisional standard pictures in order to assign specific criteria to expected results found during ultrasonic examinations in veterinary practice.
    However not every dysplasia found during ultrasonic examinations in veterinary surgery can be differentiated from neoplastic changes with sufficient security. To obtain further assurance, more detailed examinations are necessary. Improvements of the differentiability of the different changes can be achieved by refined and improved ultrasonic examination technologies. This would allow further development and differentiation of the sonographical criteria presented in this work.