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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Molekulare Klonierung und Charakterisierung von Serpinen : potentielle Immunmodulatoren (2006)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Hermann, Anna-Juliane
    Quelle
    — 89 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000002328
    Kontakt
    Institut für Immunologie

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    Gebäude 35
    14163 Berlin
    +49 30 838 51834

    Abstract / Zusammenfassung

    Filarien sind permanent einer Vielzahl von Immuneffektormechanismen ihres Wirtes ausgesetzt. Ihr Überleben hängt davon ab, schädlichen Immunantworten auszuweichen oder sie zu modulieren. Eine Strategie, um dies zu erreichen, ist die Freisetzung immunmodulatorischer Komponenten, die die Effektormechanismen blockieren. Zu diesen sekretierten Molekülen gehören Serpine, für die Immunevasionsfunktionen beschrieben worden sind (Zang et al. 1999, 2000, Maizels et al. 2001). In dieser Arbeit wollte ich die immunmodulatorische Kapazität eines Serpins der Nagetierfilarie Acanthocheilonema viteae im Vergleich zu einem homologen Protein des frei lebenden Nematoden Caenorhabditis elegans analysieren. Das Ziel dieser Arbeit war herauszufinden, ob Serpine von A. viteae vom Parasiten speziell genutzt werden, um der Immunantwort des Wirtes auszuweichen oder ob Serpine des frei lebenden Nematoden C. elegans ähnliche immunmodulatorische Aktivitäten besitzen. Ein A. viteae- und ein C. elegans-Serpin wurden kloniert, exprimiert und charakterisiert hinsichtlich ihrer inhibitorischen und immunmodulatorischen Eigenschaften. Das rCe-Serpin zeigte in vitro bei den verwendeten Serinproteasen eine Spezifität für Trypsin und Cathepsin G. Die Proliferation sowohl polyklonal als auch Antigen-spezifisch stimulierter Mausmilzzellen wurde durch das rCe-Serpin inhibiert und die Bildung von IL-10 verstärkt. Die Hemmung des mitogen wirkenden Cathepsin G und die Induktion der IL-10-Produktion sind wichtige Faktoren für die zelluläre Hyporeaktivität. Das rAv-Serpin zeigte weder eine inhibitorische Wirkung auf die eingesetzten Proteasen noch auf die T-Zell-Proliferation. Da das Serpin des frei lebenden C. elegans über immunmodulatorische Fähigkeiten verfügt, sind Serpine vermutlich nicht durch die parasitisch lebenden Nematoden zur Beeinflussung der Wirtsabwehr spezifisch modifiziert worden, sondern stellten für die Nematoden einen Vorteil beim Übergang zur parasitären Lebensform dar. Das ebenfalls im Rahmen dieser Arbeit klonierte und exprimierte Serpin des parasitären Protozoen E. tenella hemmte die Serinproteasen Trypsin, Chymotrypsin, porzine Pankreaselastase und Cathepsin G. Es verminderte die Proliferation polyklonal stimulierter Mausmilzzellen und bewirkte eine tendenziell erhöhte IL-10-Bildung. Antigen-spezifisch stimulierte Mausmilzzellen wurden durch rEt-Serpin nicht in ihrer Proliferation gehemmt.