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Grundstrukturen des Zytoskeletts aller Epithelzellen sind die Zytokeratine (CK). Um das Zytokeratinmuster gesunder Hühnerhaut zu charakterisieren, wurde das Reaktionsvermögen einer breiten Palette von kommerziell verfügbaren monoklonalen Zytokeratinantikörpern immunhistologisch geprüft. In Vorversuchen wurden zunächst 12 monoklonale Zytokeratinantikörper (mAK) an formalinfixiertem und paraffiniertem Hautprobenmaterial von vier Masthühnern der 5. Lebenswoche (LW) mit Hilfe eines Biotin-Strepavidin- (B-SA-) Testkits auf ein Markierungsvermögen hin untersucht. Dabei reagierten nur die Antikörper AE 1, AE 3, LP 34 und LL 002 mit einem positiven Ergebnis in Teilen der aviären Epidermis. In der anschließenden Hauptuntersuchung wurden diese vier positiv reagierenden Antikörper am Hautmaterial von 24 Legehühnern und 24 Masthühnern unterschiedlicher Altersstufen (18. ET, 1. LT, 5. LW, 11. LW, 15. LW und 22. LW) getestet. Dabei wurden in jeder Alterstufe jeweils sechs definierte Hautstellen (Pars pectoralis des Apterium ventrale, Pars pectoralis der Pteryla ventralis und Pars cruralis der Pteryla membri pelvici, Scuta/Scutella der Podotheca, Crista carnosa, Pulvinus metatarsalis) untersucht und verglichen. Im Ergebnis visualisierten die Antikörper AE 1 und AE 3 in der Haut die basale und suprabasale Epidermis sowie die innere Scheide der Federfollikel. Mit LP 34 wurde allein die innere Scheide der Federfollikel und die suprabasale Schuppenhaut der Podotheca und des Pulvinus metatarsalis markiert. Der monospezifische Zytokeratinmarker LL002 färbte nur Hornanteile an und wurde damit im Gegensatz zu den anderen positiv reagierenden mAK als wenig spezifisch eingestuft. Im Vergleich der einzelnen Altersgruppen erbrachte allein der Antikörper AE 1 spezifische Ergebnisse. Im Vergleich der verschiedenen Hautregionen zeigte dagegen nur LP 34 ein spezifisches Markierungsvermögen. Letztlich kann das Markierungsverhalten der positiv reagierenden mAK auf das Vorliegen bestimmter Zytokeratine in der aviären Epidermis verweisen. So kann ein regelmäßiges Vorkommen der sogenannten �Hyperproliferationskeratine� CK 6 und CK 16 in gesunder Hühnerepidermis als stabilisierende Komponenten angenommen werden, die so beim Säuger nicht exprimiert werden.