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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Okuläre Manifestation systemischer Erkrankungen beim Hund (2012)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Büthe, Michael (WE 20)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2012 — V, 121 Seiten
    ISBN: 978-3-86387-256-4
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/7699
    Kontakt
    Klein- und Heimtierklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62422
    kleintierklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Untersuchungen zur okulären Manifestation systemischer Erkrankungen beim Hund wurden bis jetzt entweder von Ophthalmologen oder Internisten durchgeführt. Ziel dieser prospektiven Arbeit war es, mit Hilfe klinisch etablierter ophthalmologischer und internistischer Untersuchungsmethoden die Prävalenz von okulären Befunden bei systemisch erkrankten Hunden zu erheben. Zur ophthalmologischen Untersuchung gehörten die Spaltlampenuntersuchung, die Tonometrie und die Evaluierung des Fundus. Die internistische Abklärung beinhaltete u.a. die Erstellung von Blutbild und Blutchemie, röntgenologische und ultrasonographische Untersuchungen des Thorax und Abdomens sowie gegebenenfalls einen Erreger- oder Titernachweis. In die vorliegende Studie wurden Hunde einbezogen, die an der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin zwischen November 2009 und Mai 2011 aufgrund von systemischen Erkrankungen vorgestellt wurden. Einschlusskriterium war entweder der Nachweis einer bestimmten Infektionserkrankung oder das Vorliegen definierter Laborwertveränderungen wie Anämie (HKT≤0,2 l/l) und / oder Thrombozytopenie (PLT≤100 G/l). In diese Studie gingen 114 Hunde ein. Bei 48 dieser Tiere (42,1 %) wurden pathologische Augenbefunde bei der ophthalmologischen Untersuchung festgestellt. Diese Hunde wurden in der Gruppe 1 (G1) zusammengefasst. Die anderen 66 Hunde (57,9 %) waren in Augen gesund und bildeten die Gruppe 2 (G2). Die bei der Augenuntersuchung festgestellten ophthalmologischen Befunde betrafen überwiegend den Fundus (60,4 %). Petechien der Netzhaut wurden bei 33,3 % dieser Hunde dokumentiert, 27,1 % wiesen großflächige Netzhautblutungen in unterschiedlichen Ausprägungsstadien auf. 70 Hunde wurden aufgrund einer Thrombozytopenie und/oder Anämie in diese Studie eingeschlossen. 10 von 21 (47,6 %) der Hunde mit Anämie, 14 von 26 (35 %) der Hunde mit Thrombozytopenie und 7 von 9 (77 %) der Hunde mit gleichzeitiger Anämie und Thrombozytopenie wiesen retinale Befunde auf. Aus den in der vorliegenden Studie erhobenen Daten lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Laborbefunden Anämie und Thrombozytopenie sowie dem Auftreten von Augenveränderungen beim Hund herstellen. Besonders hervorzuhebende waren die sehr homogenen Augenbefunden bei an Leptospirose erkrankten Hunden. Diese wiesen eine hohe Prävalenz (8 von 14 Hunden, 57,1 %) auf und stellten sich als runde, gefäßassoziierte Blutungen der Netzhaut dar. Bei allen 7 Hunden mit Parvovirose wurden erniedrigte Augeninnendrücke festgestellt. Der hohe Anteil an Hunden, bei denen Befunde an den Augen und besonders des hinteren Augenabschnittes erhoben wurden, hebt die besondere Stellung des Auges im Organismus als Manifestationsorgan systemischer Erkrankungen hervor. Mit weiterführenden ophthalmologischen, internistischen und pathohistologischen Untersuchungsmethoden könnten zukünftige Arbeiten zur Aufklärung von weiteren Zusammenhängen zwischen systemischen Erkrankungen und deren Manifestation am Auge des Hundes beitragen.