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Hintergrund:
Zerebrovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die zweithäufigsten Todesursachen. Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel finden als Mono- oder Kombinationstherapien routinemäßigen Einsatz im Rahmen der Sekundärprävention. In dieser Studie wurden die Auswirkungen der anti-inflammatorischen Wirkungen von ASS gegenüber Clopidogrel auf die zerebrale Arteriogenese untersucht.
Methoden:
Im ersten Teil der Studie, der Untersuchung der Effekte auf das natürliche Kollateralwachstum, wurde bei Sprague Dawley-Ratten die 3-VO-Methode durchgeführt, bei der beide Vertebralarterien und die linke Arteria carotis communis verschlossen werden. Die Tiere wurden dann für 7 oder 21 Tage entweder mit Trinkwasser als Kontrolllösung, ASS oder Clopidogrel behandelt. Im zweiten Teil wurde das Kollateralwachstum durch Gabe des Granulocyte Colony-Stimulating Factors (G-CSF) über eine Woche therapeutisch induziert. Gleichzeitig erfolgte die Behandlung mit Trinkwasser, ASS und Clopidogrel. Nach ein oder drei Wochen wurden jeweils entweder eine zerebrovaskuläre Reaktion oder eine postmortem Latexangiographie zur Bestimmung der Gefäßdurchmesser durchgeführt.
Ergebnisse:
Während die PCA-Diameter sowohl nach einer als auch nach drei Wochen nach 3-VO unter ASS- oder Clopidogrel-Behandlung keinen Unterschied gegenüber der Kontrollgruppe zeigten, war die hämodynamische Reserve unter ASS zu beiden Zeitpunkten aufgehoben. Der kombinierte Einsatz von ASS und G-CSF verbesserte die Reserve zwar, dennoch blieb sie signifikant schlechter gegenüber der Kombination aus Clopidogrel und G-CSF sowie der Monotherapie mit G-CSF. Die Diameter zeigten nach der Kombination aus ASS und G-CSF keinen Unterschied gegenüber der ASS-Monotherapie und blieben damit bedeutend kleiner gegenüber der G-CSF-Monotherapie.
Schlussfolgerung:
Die vorliegende Studie konnte zeigen, dass ASS das zerebrale Kollateralwachstum und die hämodynamische Reserve nach therapeutischer Induktion durch G-CSF hemmte, während Clopidogrel dies nicht beeinflusste. Diese Daten haben eine herausragende klinische Bedeutung für deren Einsatz in der Sekundärprävention zerebrovaskulärer Erkrankungen.