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Ziel der vorliegenden Studie war die computertomographische Ermittlung von Messgrößen an gesunden und einer Patellaluxation erkrankten Kniegelenken von Hunden. Die gefundenen Werte wurden auf ihre Objektivierbarkeit zur Überprüfung über das Vorliegen einer Patellaluxation überprüft. Für diese Arbeit wurden in den Jahren 2003 und 2004 in der Tierklinik Lademannbogen in Hamburg 89 Kniegelenke von 46 Hunden unterschiedlicher Rasse, Alter und Geschlecht untersucht. Vor der computertomographischen Untersuchung erfolgte zunächst eine Einteilung der Hintergliedmaßen nach PUTNAM (1968) in ihre klinischen Grade der Patellarluxation. Von den 46 Hunden wiesen 13 Hunde eine unilaterale und sechs Hunde eine bilaterale Patellaluxation auf. Alle Hintergliedmaßen der Tiere wurden computertomographisch in axialer Schichtung untersucht und anschließend erfolgte mittels des Computertomographen eine Vermessung des Kniegelenkes. Dabei wurden die Tiefe der Trochlea ossis femoris, der Kongruenzwinkel, die Patellatiefe, die Patellabreite, die Patellalänge und die Tiefe der Trochlea ossis femoris als Fläche ermittelt. Nach diesen Messungen wurden die Quotienten aus Trochleatiefe und Patellatiefe, Trochleatiefe und Patellabreite, Patellalänge und Kongruenzwinkel und aus der Tiefe der Trochlea als Fläche und der Patellatiefe gebildet. Die Tiere dieser Studie wurden in verschiedene Gruppen, jeweils nach Gewichtsklasse und Geschlecht, unterteilt. Es folgte ein Vergleich der ermittelten Werte innerhalb der Gruppen und der luxationsfreien und luxierten Gliedmaßen. Der Vergleich der Werte ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen Hunden mit und ohne Luxation, weder im Vergleich nach Körpergewicht noch im Vergleich der Geschlechter. Somit lässt die alleinige Messung einzelner Parameter keine Aussagen über die Diagnose einer Patellaluxation zu und ersetzt nicht die klinische Untersuchung.