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In einer Querschnittsuntersuchung wurden in 80 Brandenburger
Milchviehbetrieben (ø 300 Kühe) Daten zur Melkhygiene und Melkarbeit
erhoben und zu den Zellgehalten der Milch der Kühe hei der
Milchleistungsprüfung in Beziehung gesetzt. Die Tiere wurden überwiegend
(97,5 %) in Laufställen gehalten und in verschiedenen Melkstandtypen (65%
Fischgräte, 18 % Karussell, 9 % Tandem, 8% Side by side) gemolken.
Klassische Elemente von Mastitis-Kontrollprogrammen wurden in den meisten
Betrieben angewandt (Zitzendippen nach dem Melken (97,5%), Einmal-
Eutertücher 80%, Vorgemelkskontrolle 100%). Auch die Zwischendesinfektion
von Melkzeugen nach jeder Kuh wurde von 65% der Betriebe angewandt.
Insgesamt stieg der Umfang der angewandten Hygienemaßnahmen mit
steigender Betriebsgröße. Große Unterschiede gab es in der Konsequenz der
Umsetzung der Maßnahmen. So wurde in 27,6 der Betriebe, die von Hand
dippten, diese Maßnahmen von den Melkern nicht konsequent umgesetzt. Die
Kontrolle des Vorgemelks führte in 32,5% der Herden nicht zur sicheren
Erkennung klinischer Mastitiden. Diese nicht konsequente Umsetzung hatte
einen signifikant negativen Effekt auf den Zellgehalt der Milch bei der
Milchleistungsprüfung. Die Ergebnisse zeigen, dass in den meisten Betrieben
durchaus ein Bewusstsein für die Bedeutung melkhygienischer Maßnahmen au(
der Leitungsebene besteht, die Umsetzung dieser Maßnahmen im Melkstand
aber oft nur inkonsequent erfolgt.