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Gegenstand: Die Gewebedoppler-Echokardiographie (GDE) hat
sich im Laufe des letzten Jahrzehnts als ein Routinediagnostikum in
der Humanmedizin etabliert. Mittlerweile findet sie auch zunehmend
in der Kleintiermedizin Anwendung. Erste Studien deuten eine
bedingte Einsatzfähigkeit auch beim Pferd an. Ziel der vorgestellten
Arbeit soll es sein, die humanmedizinisch am Myokard angewendeten
GDE-Schnittebenen gemäß dem 16-Segment-Modell der
American Society of Echocardiography hinsichtlich Ihrer Übertragbarkeit
auf das Pferd zu überprüfen. Material und Methode:An der
Klinik für Pferde der Freien Universität Berlin wurden hierzu 8 herzgesunde
Pferde, nach klinischer und konventioneller (B-Mode,
M-Mode) echokardiographischer Untersuchung, mittels farbkodierter
und Spektral-GDE untersucht. Die farbkodierte GDE wurde an
insgesamt 6 linksventrikulären Messpunkten durchgeführt Die Messungen
mittels Spektraldoppler erfolgten an 5 verschiedenen Positionen
der linken Herzkammer. Zusätzlich wurden an den gleichen
Messpunkten 7 Pferde mit beiden Modi untersucht. Diese Probanden
wiesen insgesamt mindestens eine mittelgradige Aortenklappeninsuffizienz
und eine Dilatation des linken Ventrikels auf. Bei
5 Pferden bestand zusätzlich eine Mitralklappeninsuffizienz mit
Dilatation des linken Atriums. Die Messungen umfassten jeweils
3 komplette Herzzyklen, die digital als Cineloop gespeichert wurden.
In jedem Zyklus wurden anschließend off-line die Geschwindigkeiten
in jeweils 6 Herzzyklusphasen gemessen. Anhand eines
mitlaufenden EKGs konnten die Geschwindigkeiten in der isovolämischen
Kontraktionsphase, die systolische Spitzengeschwindigkeit,
die isovolämische Relaxationsphase, die früh-diastolische Spitzengeschwindigkeit,
die Diastase und die spätdiastolische Geschwindigkeit
bestimmt werden. Ergebnisse und Diskussion: Eine
Übertragbarkeit der humanmedizinischen Messpunkte erwies sich
nur als teilweise möglich. Eine Bestimmung der longitudinalen
Myokardbewegung ist beim Pferd nicht möglich. Messungen der radiären
Bewegungsgeschwindigkeit hingegen gelangen an allen hierfür beim Menschen vorgesehenen Messpositionen. Von den 6 Herzzyklusphasen
eignen sich vor allem die systolische sowie die frühe
und späte diastolische Phase, um Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen
der Herzkranken und der Herzgesunden zu beschreiben.
Differenzen zwischen den Gruppen waren auch in Abhängigkeit
zum untersuchten Herzsegment unterschiedlich stark gegeben.