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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Vergleich dreier Fruchtbarkeitsprogramme zur Verbesserung der Herdenfruchtbarkeit in Milchviehbetrieben am Beispiel einer Milchviehanlage mit Fruchtbarkeitsstörungen (2001)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Surholt, Ralf
    Quelle
    Berlin, 2001 — 165 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000510
    Kontakt
    Tierklinik für Fortpflanzung

    Königsweg 65
    Haus 27
    14163 Berlin
    +49 30 838 62618
    fortpflanzungsklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    In der vorliegenden Studie wurden in einer Milchviehanlage mit Fruchtbarkeitsproblemen
    zwei Alternativen im Fruchtbarkeitsmanagement mit der herkömmlichen Methode der
    täglichen Brunstbeobachtung und Besamung verglichen.
    Die eine Alternative mit Vorselektion eines aktiven Corpus luteum mittels
    Progesteronbestimmung in der Milch wurde nach etwa zweimonatiger Durchführung
    eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt ermittelte Fruchtbarkeitskennzahlen machten deutlich, dass
    diese Methode keine Alternative für diesen Betrieb darstellte.
    Die zweite Methode, die Ovulationssynchronisation mit anschließender terminierter
    Besamung, wurde im Versuchsabschnitt A und C mit der herkömmlichen Methode der
    täglichen Brunstbeobachtung und Besamung verglichen. Im Versuchsabschnitt B wurden zwei
    Varianten der Ovulationssynchronisation miteinander verglichen. Für alle Versuchsabschnitte
    wurde eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt.
    Alle Kühe, die nach dem 10. Oktober 1998 gekalbt hatten, wurden in den Versuchsabschnitt
    A aufgenommen. Im Versuchsabschnitt A wurde eine FWZ von 51 Tagen festgelegt. Alle
    Tiere der OvSynch-Gruppe wurden nach Ablauf der FWZ terminiert besamt. Alle Tiere der
    Kontrollgruppe wurden ab dem 51. Tag p.p. auf Brunstanzeichen beobachtet. In Brunst
    erkannte Tiere wurden besamt. In diesem Versuchsabschnitt konnte gezeigt werden, dass mit
    der Durchführung eines OvSynch-Programms die Fruchtbarkeitsleistung dieser Herde
    verbessert werden konnte. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse stellte sich heraus, dass die
    Mehrkosten, die durch die Ovulationssynchronisation entstanden waren, nur einen geringen
    Teil der Gesamtkosten für eine Trächtigkeit ausmachten. Bei der Berücksichtigung der nicht
    realisierten Gewinne durch die Einsparung von verlängerten Güstzeiten und unfreiwilliger
    Remontierung stellte das OvSynch-Verfahren wirtschaftlich einen Vorteil dar.
    Im Versuchsabschnitt B wurden zwei Programme zur Ovulationssynchronisation mit
    unterschiedlichen Startzeiten miteinander verglichen. Für die Tiere der Gruppe ýfrühic galt
    eine FWZ von 66 Tagen. Alle Tiere dieser Gruppe wurden nach Ablauf der FWZ terminiert
    besamt. Tiere der Gruppe ýspäti. sollten ab dem 49 Tag p.p. auf Brunstanzeichen beobachtet
    und besamt werden. Alle nicht besamten Tiere wurden ab dem 70.
    Tag p.p. in ein OvSynch-Programm eingebunden und ab dem 80. Tag p.p. terminiert besamt. Die
    Fruchtbarkeitskennzahlen der Gruppen ýfrühin und ýspätin unterschieden sich nicht signifikant.
    Die Gesamtkosten pro erzielte Trächtigkeit lagen in der Gruppe ýspätli im Durchschnitt um
    28,10 DM niedriger als in der Gruppe ýfrühlg. Die Verbesserung des Erstbesamungserfolges
    fiel nicht so deutlich aus, wie es nach Literaturangaben erwartet werden konnte.
    Bei Studienbeginn gab es in diesem Betrieb viele Kühe, die die Aufnahmebedingungen für
    den Versuchsabschnitt A überschritten hatten (FWZ von 51 Tagen). Diese Tiere kalbten vor
    dem 11. Oktober 1998 ab und waren bei Studienbeginn noch nicht wieder tragend. Die
    ýProblemtiereii wurden in den Versuchsabschnitt C aufgenommen. Die Tiere wurden analog
    zu Abschnitt A in zwei Studiengruppen eingeteilt. Im Versuchsabschnitt C gab es in der
    Gesamtauswertung keinen Vorteil des OvSynch-Programms gegenüber der Kontrollgruppe
    und die Fruchtbarkeitskennzahlen unterschieden sich nicht signifikant. In der Kosten-Nutzen-
    Analyse konnte kein Vorteil für die OvSynch-Gruppe festgestellt werden. Bei der gesonderten
    Auswertung der ýTiere der ersten Laktationin waren die Kosten pro erzielter Trächtigkeit in
    der OvSynch-Gruppe im Durchschnitt um 56,76 DM niedriger als in der Kontrollgruppe.
    In allen Versuchsabschnitten konnte gezeigt werden, dass bei den Erstlaktierenden der
    Erstbesamungserfolg deutlich über dem der Gesamtauswertung lag.