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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Vergleichende Untersuchungen von Mastbedingungen in Putenbeständen und ihr Einfluß auf das Ergebnis der Fleischuntersuchung (2001)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Hultsch, Nadja
    Quelle
    Berlin, 2001 — 129 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000312
    Kontakt
    Nutztierklinik: Abteilung Geflügel

    Königsweg 63
    14163 Berlin
    +49 30 838 62676
    gefluegelkrankheiten@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Nach Anlage 1 Kapitel I der GFlHV vom 03.12.1997 haben Mäster von Geflügel Daten aus der Haltung der Tiere zu erfassen.
    Die Einbeziehung derartiger Mastdaten in die amtliche tierärztliche Überwachung soll helfen, den Bestand einzuschätzen. Befunde der Schlachtgeflügeluntersuchung sollen in ihrer Genese eingeengt oder erklärt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand einer Herde einschätzen zu können.
    Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, auf mögliche herkunftsbedingte Ursachen der Fibrinösen Serositis unter Zuhilfenahme von Informationen aus Herkunftsbestand und Schlachtbetrieb einzuengen.
    Zu diesem Zweck wurden bei 48.000 männlichen Puten der Masthybridlinie BIG-6 im Verlauf eines Durchganges regelmäßig alle vier Wochen Daten aus der Mast und anschließend aus der Schlachtung ermittelt. Die hierzu ausgewählten zehn Putenmastbetriebe waren aufgrund des bisherigen Auftretens von Fibrinöser Serositis in zwei Gruppen eingeteilt worden.
    Die lebenden Puten wurden gemeinsam mit ihrem Umfeld nach einem festgelegtem, in drei Teile gegliederten Untersuchungsbogen, dem sogenannten "Stallbuch", erfaßt.
    In den Bereichen konstante Betriebsdaten, Mastmanagement und aktuelle Daten unterschieden sich die Herden der Gruppe 1 und 2 in den Punkten Stall (Größe, Fläche et.), Personelle Betreuung, Hygieneverhalten (Umkleidung, Desinfektion, Sauberkeit der Tröge), Stallruhe, Getreideschimmelkäfer - Bekämpfung, Ammoniakgehalt der Stalluft, Mastverluste und Tiergewicht voneinander. Oft war es nur ein Betrieb, der den Ausschlag gab und somit den Unterschied zur anderen Gruppe ausmachte.
    Die einbezogenen Herden konnten teilweise in der Fleischuntersuchung voneinander unterschieden werden. Unterschiede wurden bei folgenden Parametern gefunden:
    - Anzahl der in der Herkunft verendeten Tiere
    - Verworfene Tiere
    - % Anteil verworfene Tiere bezogen auf eingestallte Tiere
    - Anzahl der Tiere mit Fibrinöser Serositis bezogen auf die verworfenen Tiere
    - Fibrinöse Serositis in %
    - Anzahl der Tiere mit Brustblasen
    Die vorgenommene Gruppeneinteilung hinsichtlich des Merkmals Fibrinöse Serositis konnte aufrecht erhalten werden.
    Aus der Summe der Haltungsumstände und den daraus ermittelten Kennzahlen läßt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Gruppen erkennen: Gruppe 1 hat eine deutlich positivere Bilanz als Gruppe 2.
    Anhand zweier sich stärker voneinander unterscheidender Betriebe wurde auf die (zugrundeliegenden oder begleitenden) Unterschiede geprüft. Es stellte sich folgende Unterschiede heraus, die gegebenenfalls in weiteren Untersuchungen weiter überprüft werden sollten:
    o Entfernung des Stalles zum Kadaverplatz
    o Umkleideverhalten
    o Sauberkeit der Tröge
    o Besatzdichte
    Daraus ist erkennbar, daß in der Tat die Einteilung im Schlachtbetrieb den Umständen in der Mast Rechnung trägt. Hieraus folgt, daß hygienische Umstände in der Haltung von Einfluß sein können und eine Intervention bei einer Häufung von Befunden im Schlachtbetrieb erfolgversprechend sein kann und anzuraten ist.
    Da sich Unterschiede zwischen den Gruppen ergeben haben, ist es möglich, Parameter zu nennen, die als Hinweise auf die ursächlichen Gegebenheiten der Fibrinösen Serositis gesehen werden könnten.
    Von besonderem Interesse, bei den Parametern bei denen sich Unterschiede zwischen den Gruppen ergeben haben, sind dabei die Punkte:
    - Personelle Betreuung
    - Hygieneverhalten
    - Stallruhe (Service Periode)
    - (Ammoniakgehalt der Stalluft)
    - Mastverluste
    Es wurde festgestellt, daß mögliche kleine Unterschiede ein "Fenster" für das Eindringen oder die Ausbreitung fakultativ pathogener Mikroorganismen eröffnen.
    Aus den Untersuchungen wird der Schluß gezogen, daß das allgemeine Hygienemilieu für das Auftreten der Fibrinösen Serositis nicht ursächlich sein kann, jedoch eine mögliche Komponente für den Ausbruch der Fibrinösen Serositis das Auftreten von Hygienemängeln sein dürfte.

    According to Chapter 1 oft the GlHV, dated December 3rd , 1997 feedlots of Poultry fattening are required to collect Data from the housing conditions of the animals.Taking these fattening data into consideration during official veterinarian Examinations is designed to getting the best possible Information about the flock. Results of the ante mortemexamination are to be examined or explained by its origination, to be able to determine the general health condition of a herd.This Research was done with the goal of tracing possible causes of Fibrinous Serositis, by taking into consideration the Information of the flock of origin as well as the corresponding dataat slaughter.In Course of the Study, 48.000 male Turkeys of the meat hybrids BIG-6 were observed regularly every four weeks during the fattening and afterwards from the meat inspection. The 10chosen Turkey feedlots were split into two groups due to occurred cases of Fibrinous Serositis to date.The Living Turkeys were monitored with an examination sheet, which was divided
    into three sections, called the farm record. In Terms of the operating data, the data of the managementand other factors including a clinical examination, there were differences between the herds of Group 1 and Group 2 regarding Stables (Size, etc.) Caretakers, Hygiene (change ofclothes, Desinfection, Cleanliness of feeding tins), time between fattening periods, control measure of Alphitobius diaperinus, Concentration of Ammonia in the air, number of animals thatdied in the fattening and weight of the individual animals. Often it was just one flock that tipped the scale and made the difference to the other group.During the meat inspection, the differences between the surveyed Herds were able to be determined. Differences were found during the following parameters:- Number of animals that died in the fattening- Carcasses unfit for human consumption- Percentage of the
    carcasses which are unfit in respect to the number of Animals in the origin flock
    - Percentage of Turkeys displaying Fibrinous Serositis- Number of the Animals with breast blistersThe selection that was made in respect to the Fibrinous Serositis was maintained.Summing up the husbandry conditions and taking into consideration the determined code, there is an explicit difference between the two groups. Group 1 has much better results toFibrinous Serositis than Group 2. Two feedlots whose results differed severely were compared to determine the differences. The following differences were determined, and they should,if necessary, be examined further in future investigations:- distance of Stable to cadaver place- habits of clothes - changing of the caretakers- cleanliness of feeding tins- stocking densityThis leads to the conclusion, that the meat inspection do confirm the circumstances of fattening. This makes clear, that the Hygienic circumstances of the keeping of the animals isinfluential. If the abattoir files too many negative reports, an intervention is recommended and regarded helpful.Due to the differ
    ences between the groups, it is possible to give parameters, that could be seen as ways to determine the origins of Fibrinous Serositis.The following points are of special interest, taking into consideration the parameters that have shown differences between the two groups:- human caretaking- Hygiene- Time between fattening periods- (Concentration of Ammonia in the air)- Number of animals that died in the fatteningIt was found out, that the smallest possible differences can "open a window", or cause the spreading of facultative pathogenic micro-organism.
    The Studies have shown, that the general standard of Hygiene alone cannot be held responsible for Fibrinous Serositis, but that bad hygienic circumstances are perhaps beneficial to theorigins of the disease.