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Die Studie beschreibt ein Prophylaxeprogramm mit homöopathischen Komplexpräparaten in einem organisch-biologischen Betrieb in Brandenburg mit 200 Milchkühen. Die hauptsächliche Wirkungsrichtung der organo- und funktiotropen Arzneimittel sollte die Stabilisierung des Leberstoffwechsels, die Regulierung von Geburtsschwierigkeiten, eine Unterstützung der Rückbildung des Uterus und ein beschleunigtes Wiedereinsetzten der zyklischen Aktivität post partum sein. Die Studie wurde als randomisierter Doppelblindversuch konzipiert. Am Tag des Trockenstellens erfolgte für jedes Studientier eine komplette Datenerhebung bezüglich Milchleistung und Milchinhaltsstoffen der vergangenen Laktationsperiode. Zusätzlich erfolgte hier eine Beurteilung der Körperkondition und es wurde eine Blutprobe zur Ermittlung des Status von AST, AP, Bilirubin, Harnstoff, Calcium, Phosphor sowie Magnesium abgenommen. Die Behandlung der Tiere erfolgte zum Trockenstellen, unmittelbar nach der Kalbung sowie an den Tagen 7 und 14 post partum. An den Behandlungstagen erfolgte vor der subcutanen Applikation der Homöopathika eine klinische Untersuchung und eine Blutprobenentnahme. Die klinische Untersuchung sowie die Blutprobenentnahmen wurden wöchentlich bis zum Tag 35 p.p. fortgesetzt. Tiere, die bis zum Tag 60 p.p. noch nicht wieder besamt waren wurden zu diesem Zeitpunkt einer abschließenden Untersuchung unterzogen. Die Effekte der Behandlung wurden anhand der klinischen Befunde an Uterus und Ovarien, Blut- und Milchparametern, Krankheitsinzidenzen, Fruchtbarkeit (Rastzeit, Güstzeit, Konzeptionsraten) und der Entwicklung der Körperkondition ermittelt.
Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Die Milchleistung der Tiere konnte im Vergleich zur vorausgegangenen Laktation gesteigert werden, es konnten aber keine Unterschiede zwischen der Versuchs- und Kontrollgruppe festgestellt werden. Der Beginn der zyklischen Ovaraktivität war in der Behandlungsgruppe etwas früher. Signifikante Unterschiede des beginnenden Zyklus zwischen den beiden Behandlungsgruppen konnte ermittelt werden, wenn die Höhe der Milchleistung in der Vorlaktation miteinbezogen wurde. Trotz des früher einsetzenden ovariellen Zyklus war die Rastzeit in der Versuchsgruppe verlängert, was einem mangelhaften Brunst- und Besamungsmanagement zugeschrieben werden könnte. Tiere mit erhöhten Leberwerten zum Trockenstellen wiesen in der homöopathisch behandelten Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe niedrigere Leberwerte nach der Kalbung auf.