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Einleitung: Die Biokompatibilitätsforschung im Schweinemodell ist durch einen Mangel an antikörper-basierter Analytik derzeit noch stark begrenzt. Pathohistologische Standardmethoden sind daher ein wesentlicher Bestandteil solcher Studien, um über morphologische Korrelate akuter Reaktionen, die Interpretation der intra-vitalen Werte abzusichern. Im Rahmen einer Hämofiltrationsstudie (CVVH) war die Lungenfunktion unter CVVH ein wesentlicher Aspekt.
Methodik: Versuchsreihe: Volumenersatzmittel (VS)-Hämofiltration-Biokompatibilitäts-Inter¬aktion; klinisch gesunde, weibliche Schweine (DLxLW), 35 – 50 kg, 36 Tiere (HF) wurden unter Vollnarkose CVVH unterzogen. n=33 Tiere wurden ohne CVVH als Zeitkontroll¬gruppe analog behandelt. Als VS kamen alternierend Natrium-Chlorid (NACl), Gelatine (GEL), Albumin (ALB), Hydroxyethlystärke (HES) 200 oder HES 130 zum Einsatz (pro VS je eine KT- und HF-Gruppe). Es folgten makro- und mikroskopische Untersuchungen (n=4/Gruppe: Histologie Paraffin/HE)
Ergebnisse: Bei allen Tieren wurden mittelgradige Bronchitiden diagnostiziert. Des weiteren wiesen verschiedene Lungenareale chronisch interstitielle Pneumonien auf. Alle Tiere waren klinisch unauffällig und wiesen physiologische Beatmungsparameter auf. Zwischen den Gruppen ergaben sich signifikante Unterschiede beim Ausmaß des interstitiellen Lungenödems. Die ALB und GEL-HF-Tiere zeigten ausgeprägtere Ödeme als die anderen HF-Gruppen. Bei den GEL-Tieren war dies mit höheren Beatmungsdrücken assoziiert. Die Gasaustauschfunktion für CO2 (Vd/Vt) zeigte im Kontext keine Parallelität mit der Ödementwicklung.
Diskussion: Bei der Lungenhistologie überlagerten die chronisch inflammatorischen Prozesse Aussagen über eine akute Zellinfiltration. Die Gegenüberstellung von Ödembefunden und Vd/Vt weisen auf eine zusätzliche CO2-Elimination durch die CVVH hin und gaben damit wesentliche Hilfestellung für eine korrekte Interpretation.