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Einleitung: Für Antikörper vermittelte Analyseverfahren zur Zellaktivierung bei Schweinen gibt es bislang nur wenige Optionen. Umso bedeutender sind daher pathohistologische Standardmethoden für die Studie zur verlässlichen Itnerpretation im Hinblick auf zelluläre Organfiltration. Im Rahmen einer Studie zur Hämofiltration wurden anhand lichtmikroskopischer Untersuchungen chronisch inflammatorische Zellinfiltrate von akuten Biokompatibilitäts-Reaktionen in den Nieren semiquantitativ abgegrenzt und im Hinblick auf die intravital Parameter diskutiert.
Methodik: Versuchsreihe: Volumenersatzmittel (VS)-Hämofiltration-Biokompatibilitäts-Inter¬aktion; klinisch gesunde, weibliche Schweine (DLxLW), 35 – 50 kg, 36 Tiere (HF) wurden unter Vollnarkose einer kontinuierlichen veno-venösen Hämofiltration (CVVH) unterzogen. n=33 Tiere wurden ohne CVVH als Zeitkontroll¬gruppe analog behandelt. Als VS kamen alternierend Natrium-Chlorid (NACl), Gelatine (GEL), Albumin (ALB), Hydroxyethlystärke (HES) 200 oder HES 130 zum Einsatz (pro VS je eine KT- und HF-Gruppe). Es folgten makro- und mikroskopische Untersuchungen (n=4/Gruppe: Histologie Paraffin/HE)
Ergebnisse: Folgende Nierenbefunde konnten in gerin- bis mittelgradiger Ausprägung bei allen ausgewerteten Tieren erhoben werden; Glomerulitis, interstitielles Ödem, trübe Schwellung des Tubulusepithels. Die glomeruläre Kerndichte war in den HF-Gruppen im Trend ausgeprägter als bei den KT-Gruppen. Die trübe Schwellung der Tubulusepithelien war bei ALB-HF signifikant höher als bei den KT-ALB. Auch zwischen den HF-Gruppen ergaben sich signifikant höhere Werte für die ALB-Gruppe.
Diskussion: die tendenziellen Anstiege der glomerulären Kerndichte passt zu der erwartungsgemäßen Leukozytenaktivierung durch die HF. Die trübe Schwellung bestätigt das besonders für die ALB-Applikation zu erwartende hyperonkotische Syndrom der Nieren.