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TGF-ß steuert verschiedene Wachstums- und Differenzierungsprozesse in einer Vielzahl von epithelialen Säugetierzellen und kann die Proliferation vieler Zelltypen hemmen.
Bezüglich dieser Funktion ist eine anormale TGF-ß-Regulation mit der Entstehung von bestimmten Krebsformen assoziiert. Die bei Säugern inzwischen bekannten drei Isoformen von TGF-ß, werden jeweils als latente (inaktive) Proteine in Form eines hochmolekularen Proteinkomplexes sezerniert. Dieser enthält neben dem latenten TGF-ß ein Latenz-assoziiertes Protein (LAP) und ein latentes TGF-ß bindendes Protein (LTBP). LTBPs sind als Fibrilline Komponenten der extrazellulären Matrix. Durch die Bindung von TGF-ß bilden sie ein extrazelluläres TGF-ß-Depot.
Inzwischen sind beim Menschen 4 verschiedene LTBPs bekannt. Bezüglich der noch nicht genau bekannten Funktion der LTBPs ist zumindest nachgewiesen, dass sie sowohl bei der TGF-ß-Signaltransduktion als auch in der Regulation der extrazellulären Matrix und somit in der Tumorsuppression eine wichtige Rolle spielen. In vielen Zellen benötigt die TGF-ß Sekretion die Co-Expression von LTBP.
Ziel der Untersuchungen war die Darstellung des Expressionsprofils zwischen LTBP-4 und TGF-ß 1 und 2 bei Mammakarzinomen im Vergleich zu nicht transformiertem Mammagewebe, welches speziesübergreifend analysiert wird. In den Versuchen wurde LTBP-4 und TGF-ß auf Transkriptions- und Proteinebene analysiert unter Zuhilfenahme von konventioneller RT-PCR, real time-PCR, Lasermicrodissektion, Westernblot und Immunhistochemie.
Bisherige Ergebnisse zeigen auf beiden Untersuchungsebenen eine erniedrigte Expression von LTBP-4 in neoplastisch transformierten Mammakarzinomzellen, bei welchen wiederum TGF-ß 2 stärker exprimiert wurde als TGF-ß 1, so dass eine kompensatorische TGF-ß 2 Expression, gegenüber TGF-ß 1 vermutet wird.