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Zusammenfassung<br><br
Die Pathologie befasst sich traditionell mit der Erkennung und Interpretation von krankhaften Gewebeveränderungen, insbesondere ihren Ursachen und Mechanismen. Während morphologische Methoden wie Makroskopie, Lichtmikroskopie und Elektronenmikroskopie, die in den letzten Jahren stark durch immunchemische Verfahren unterstützt wurden, ihre Bedeutung bis heute uneingeschränkt behalten haben, findet die Pathologie der Gegenwart und Zukunft eine weitgehende Erweiterung durch molekularbiologische, genetische und biochemische Betrachtungsweisen und Verfahren. Diese auch als "nasse" Pathologie gezeichnete Ergänzung erweitert ihren festen Platz in der tier- und humanmedizinischen Forschung und Diagnostik, der vergleichenden Grundlagenforschung und der angewandten Produktentwicklung. Darüber hinaus werden die klassischen morphologischen Verfahren derzeit durch virtuelle Mikroskopie und digitale Bildanalyseverfahren dahingehend ergänzt, dass ihre Ergebnisse der qualitativen und quantitativen, computergestützten Datenanalyse zugeführt werden können. Die zentrale Rolle der Pathologie in der Erkennung und Interpretation von Krankheiten wird durch die Verbindungen zwischen der traditionellen Morphologie und der Zell- und Molekularbiologie weiter ausgebaut. In der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen kommt dem Pathologen damit auch in Zukunft die Aufgabe der Erkennung und Interpretation von Krankheiten aus systembiologischer Sicht zu, die, im Gegensatz zur Vereinzelung in der Molekularbiologie, zunehmend wieder an Bedeutung gewinnt.<br><br
Abstract<br><br
The core competence of pathology is the recognition and Interpretation of disease patterns an the whole body-, Organ-, cellular- and microstructural levels. Morphological techniques including macroscopy, light- and electron microscopy have been complemented by advanced immune-morphological methods in the past decades. Recent years have added virtually unlimited perspectives by a vast variety of molecular biological, genetic and biochemical approaches and techniques. This integrative approach including morphologic and "wet" pathology ensures its indispensability in all aspects of veterinary, medical and comparative research and diagnostics as well as in basic research and product development. Moreover, traditional morphologic microscopical techniques are currently being adapted to virtual microscopy and digital Image analysis, enabling qualitative and quantitative image processing to gain even more sensitive and precise acquisition of data. The traditional integrative view of pathologists in terms of entire Organ- or body functions currently gains new importance an the background of the current trend towards a "System biology"-approach of understanding disease, in contrast to a simplifying and reducing approach of early molecular biology.