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Es wird der Frage nach den Lebensbedingungen von Geflügel in der Geschichte der Landwirtschaft unseres Kulturkreises nachgegangen. Die Ansichten und Ratschläge von Landwirtschaftsautoren aus dem Altertum, dem Mittelalter und der Neuzeit zur Geflügelhaltung wurden recherchiert. In allen drei Perioden berücksichtigten die Autoren in ihren Anletungen zum Stallbau, zur Fütterung und Jungtierversorgung die tierartspezifischen Anforderungen. Die Empfehlungen zur Mast von Hühnern und Gänsen zeigen ein anderes Bild. Obwohl die Empfindungsfähigkeit allgemein vorausgesetzt wurde, rieten viele Autoren, Mastgeflügel bewegungsunfähig zu machen und sie zu stopfen. Den Anleitungen der meisten Autoren in allen untersuchten Epochen ist zu entnehmen, daß es ihnen nicht um das Wohlbefinden der Tiere an sich ging, sondern um die möglichst effektive Erzeugung von Fleisch, Eiern und Federn.