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Einleitung: Ursprünglich als typische ?Reisekrankheit? bekannt, gewinnt die für Human- und Tiermedizin relevante, kutane Filariose zunehmend an Bedeutung. Ihr Erreger, Dirofilaria repens, wurde in Deutschland bisher nur vereinzelt ohne einen vorangegangenen Aufenthalt in den Endemiegebieten wie Mittelmeerraum oder Balkan beschrieben.
Material und Methoden: Einem Yorkshire Terrier ohne Auslandsanamnese wurde eine Tumor-verdächtige, subkutane Umfangsvermehrung des Nackens entfernt und histopathologisch untersucht. Weiterführend erfolgte eine Erregerbestimmung mittels PCR. Es wird eine Übersicht zu weiteren, aktuellen Fällen gegeben.
Befunde: Pathohistologisch lag eine fokale, pyogranulomatöse und eosinophile Pannikulitis mit Nachweis von adulten Nematoden vor. Die morphologischen Kriterien entsprachen Dirofilaria spp.. Die Speziesidentifikation mittels PCR führte zum Nachweis von D. repens.
Schlussfolgerungen: Der aktuelle Fall zeigt, dass sich D. repens offenbar weiter nach Norden ausbreitet. Aufgrund der Bedeutung des Hundes als Reservoirwirt und der humanmedizinischen Relevanz der Erkrankung muss der Infektion als valide Differenzialdiagnose zu Hauttumoren, auch bei negativer Auslandsanamnese, vermehrt Beachtung geschenkt werden.