Königsweg 65
Haus 27
14163 Berlin
+49 30 838 62618
fortpflanzungsklinik@vetmed.fu-berlin.de
Das Ziel der Arbeit war es, mögliche Unterschiede in den Variabilitäten von S. aureus bei Erstkalbinnen und Kühen und zu verschiedenen Probennahmezeitpunkten zu identifizieren. Des weiteren sollte untersucht werden, ob von S. aureus Stämme existieren, die sich epidemiologisch ähnlich wie umweltassoziierte Erreger verhalten. Zuletzt wurde die Frage nach möglichen Risikofaktoren für eine S. aureus Infektion in diese Untersuchung mit einbezogen. Es wurden Anfangsviertelgemelksproben von 359 Deutschen Schwarzbunten Kühen zum Zeitpunkt des Trockenstellens, vor dem ersten Melken nach der Abkalbung sowie in der ersten Woche post partum entnommen. Weiter wurden von 332 Erstkalbinnen vor dem ersten Melken nach der Abkalbung sowie in der ersten und vierten Woche post partum Anfangsviertelgemelksproben gewonnen. Von den gefundenen 234 S. aureus Isolaten wurden 140 mittels Pulsfeld-Gelelektrophorese (Verdau mit smaI) differenziert. In der Herde wurden insgesamt drei klonale Gruppen gefunden (A, B, C), von denen jeweils auch klonale Untergruppen mit nah verwandten Stämmen vorkamen. Es ließ sich weder insgesamt noch zu einem bestimmten Probennahmezeitpunkt ein Zusammenhang zwischen Vorkommen eines Stammes und Alter des Tieres (Erstkalbin oder Kuh) erkennen. Der Verbreitungsmodus umweltassoziierter Erreger der S. aureus Stämme liess sich in dieser Studie nicht beweisen, bestenfalls vermuten. Euter-, Zitzen- und Zitzenkuppenform zeigten in dieser Studie keine Bedeutung als Risikofaktoren für eine S. aureus Infektion. Nur eine mittelgradige Hyperkeratose der Zitzenschleimhaut wies eine signifikant höhere Häufigkeit einer S. aureus Infektion auf. Die mittlere somatische Zellzahl lag bei einer S. aureus Infektion sowohl auf Viertel- als auch auf Tierebene signifikant am höchsten. Eine S. aureus Infektion zeigte in dieser Studie keine Auswirkungen auf mittlere Milchleistung sowie den mittleren Fett- und Eiweißgehalt der Milch.