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Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung und Gegenüberstellung der Berichterstattung über Beißzwischenfälle in den fünf auflagenstärksten Berliner Tageszeitungen. Über einen Zeitraum von einem Jahr (1999) wurden alle Beiträge, die sich direkt oder indirekt mit dem Thema "Gefährliche Hunde" beschäftigten, zur Untersuchung herangezogen. Analysiert wird die Art der Darstellung unter besonderer Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Abonnement- und Straßenverkaufszeitungen und der möglichen Beeinflussung der Öffentlichkeit hinsichtlich ihrer Meinung zum Thema "Kampfhund". Das durch die Presse erzeugte Bild wird anschließend mit wissenschaftlichen Erkenntnissen von Sachverständigen und Polizeiberichten verglichen und diskutiert.
Als Ergebnis der Untersuchung läßt sich feststellen, dass Zeitungen eine nicht ausreichend informierte Leserschaft mit vorwiegend einseitigen journalistischen Darstellungen konfrontiert, was unter anderem eine starke Vorbeurteilung einiger Hunderassen durch die breite Öffentlichkeit zur Folge hat. Neben der grundsätzlichen Schwierigkeit einer vollständigen und sachlichen Darstellung der Thematik stellt sich vor allem im Bereich der Straßenverkaufszeitungen der Drang nach lukrativem Absatz des Blattes einer objektiven Berichterstattung zugunsten einer effektheischenden Aufmachung entgegen. Demnach sind die untersuchten Zeitungen aufgrund dieses Zielkonfliktes nicht in der Lage, einen wirkungsvollen Beitrag zur Lösung des bestehenden Kampfhunde - Problems zu leisten.