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Ziel dieser Studie war, die vorhandenen Hundehalteverordnungen miteinander zu vergleichen und zu diskutieren, ob sie einen für die Großstadt geeigneten Hundetyp beschreiben. Zusätzlich wurden 1000 Berliner Bürger zum Thema Hundehaltung in der Stadt, der im Jahr 2000 beginnenden "Kampfhundediskussion" sowie ihren Erfahrungen mit Hunden und deren Haltern befragt. Den Hundehalteverordnungen der Bundesländer ist gemein, daß sie keinen Idealtypus des Großstadthundes definieren. Vielmehr werden Verpflichtungen und Sanktionen mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse verknüpft, wobei es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. Die Verordnungen zur Hundehaltung werden auf der einen Seite als diskrimierend gegenüber einigen Hunderassen und deren Haltern empfunden und sind zum anderen aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht zu akzeptieren. Nach Meinung der Befragten berücksichtigten die Verordnungen nicht, daß es Kombinationen von Verhaltensweisen von Haltern und deren Hunden gab, die als besonders problemträchtig betrachtet werden. Die Haltung von Hunden in der Großstadt wird von den Befragten kritisch eurteilt. In der Literatur zu diesem Thema wird aufgezeigt, daß die Berichterstattung in den Medien zur Verunsicherung gegen verschiedene Hunderassen geführt hat. Jeder zweite Befragte hat Angst vor Hunden. Um diese Angst zu senken und um die Akzeptanz der Hunde in Städten zu erhöhen, sind verschiedene Institutionen gefordert. Regelungen könnten nur dazu beitragen, die Akzeptanz der Hundehaltung zu erhöhen, indem sie die Erteilung der Genehmigung zur Hundehaltung, den sogenannten "Hundeführerschein", vom Nachweis der Sachkunde und der Zuverlässigkeit des Halters abhängig machen. Sie können aber nicht die Aufklärung durch die Tierärzte ersetzen, die bei dem Hundehalter zu einem verantwortungsbewußten und artgerechten Verhalten ihrem Tier gegenüber führen kann. Nicht zuletzt können auch die Medien ihren Beitrag leisten, ein sachlich fundiertes Bild von Hunden sowohl bei Hundehaltern als auch bei Nichthundehaltern zu erzeugen.
The objective of this study was to compare the legal regulations of the 16 German federal states concerning the keeping of dogs and to discuss whether these regulations imply a certain kind of dog that is especially adapted to life in big cities. As part of this study, 1.000 citizens of Berlin were interviewed egarding their opinion on dog-keeping in the city, fighting dogs (which was an issue of major interest at that time) and their experience with dogs and their keepers. The legal regulations of the German federal states are not based on an "ideal" kind of dog that is especially adapted to life in a big city. Instead, rules and sanctions target only certain breeds, with great differences between the federal states. According to the survey regulations are perceived to be discriminating against certain breeds and their keepers and do in part collide with animal rights legislation. In the opinion of the interviewed, the legal regulations do not consider that there are certain combinations of dog breeds and owners that are especially problematic. The majority of the interviewed criticized dog keeping in ig cities. Literature suggest that news coverage leads to an increased feeling of insecurity against certain dog breeds. Fifty percent of the interviewees stated a fear of dogs. To increase the acceptance of dog keeping in big cities, mass media should be required to cover this issue more objectively, and the dog keepers need to adopt a more responsible handling of their dogs. Veterinarians should increase their efforts to helping both dog keepers and non-dog keepers to understand the animals. Legal regulations could support this goal by giving permits o keep a dog only to persons who have proven their expertise and reliability