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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Publikationsdatenbank

    Blutmahlzeitbestimmung von Tsetsefliegen (Diptera, Glossina spp.) mit Hilfe molekularbiologischer Methoden (2004)

    Art
    Vortrag
    Autoren
    Abdel-Rady, A.
    Clausen, P. H.
    Steuber, S.
    Kongress
    Tagung der DVG-Fachgruppe "Parasitologie und Parasitäre Krankheiten"
    Starnberg, 09. – 11.06.2004
    Quelle
    Kontakt
    Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin

    Robert-von-Ostertag-Str. 7-13
    14163 Berlin
    +49 30 838 62310
    parasitologie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Kenntnisse der Wirtstierpräferenzen der Tsetsefliegen sind nicht nur bei epidemiologischen Fragestellungen sondern auch bei der Entwicklung nachhaltiger Bekämpfungsstrategien der Trypansomosis bei Mensch (Schlafkrankheit) und Tier (Nagana) von hoher Bedeutung. Aus diesem Grunde wurden schon vor Jahren serologische Methoden (KBR, ELISA) entwickelt, um mit Hilfe von spezifischen Antiseren die Wirtstierart aus der Blutmahlzeit von Tsetsefliegen zu bestimmen. Allerdings leiden serologische Methoden mitunter unter Kreuzreaktivität, weshalb die Bestimmung der Tierarten oftmals auf Familienebene beschränkt bleibt (CLAUSEN et al. 1998). Zur weiteren Bestimmung einer Blutmahlzeit wurde nun eine PCR-gestützte Methode etabliert, die auf dem Einsatz von Oligonukleotiden aus relativ sequenzkonservativen Bereichen des mitochondrialen Cytochrom b Gens von Vertebraten basiert, jedoch individuell einen interspezifisch variableren Bereich von 359 bp amplifiziert. Durch Einsatz geeigneter Restriktionsenzyme, mit denen sich die Amplifikate in spezifische Fragmente zerlegen lassen, ist dann die Bestimmung der Tierart möglich. Diese, als PCR-RFLP bekannte Methode wurde bereits experimentell zur Unterscheidung von Tierarten in Lebensmitteln (MEYER et al., 1995, BELLAGAMBA et al., 2001) eingesetzt. Ihre Übertragung auf die Bestimmung einer Blutmahlzeit wird am Beispiel von verschiedenen Vertretern der Familie Bovidae (Hornträger) demonstriert. Die Auswahl an geeigneten Restriktionsschnittstellen zur eindeutigen Bestimmung einer Tierart profitiert hierbei von der Tatsache, dass das Cytochrom b Gen bereits bei sehr vielen Tierarten sequenziert wurde und daher ein genauer Sequenzvergleich vor Durchführung der Experimente möglich war. Hierdurch konnten alle potentiellen Schnittstellen mittels des Computerprogramms NEB Cutter V2.0 (New England Biolabs Inc.) charakterisiert werden. Auf der Basis dieser Daten konnte ein optimiertes Flussdiagramm zur sicheren Identifizierung verschiedener Arten aus der Familie Bovidae erstellt werden.