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Sechzig Drogen aus Mali, die in der traditionellen Heilkunde zur Behandlung von Trypanosomen-Infektionen bei Menschen (Schlafkrankheit) und Tieren (Nagana) in West-Afrika eingesetzt werden, wurden mit Wasser, Methanol und Dichlormethan extrahiert. Die Extrakte (N = 167) wurden auf ihre antitrypanosomale Aktivität in vitro gegen Trypanosoma brucei brucei, STIB 345 RA im “Low Inoculation Long Incubation Test“ (LILIT) und im „Long-term Viability Assay“ (LtVA) untersucht. Von den 25 Extrakten, die im „Screening“ (LILIT) eine trypanozide Wirkung aufwiesen, zeigten 15 Extrakte im LtVA eine minimale Hemmkonzentration (MHK) von >100 µg/ml, 8 Extrakte einen MHK-Wert von ca. 100 µg/ml und 2 Extrakte einen MHK-Wert zwischen 50-100 µg/ml, bzw. von ca. 10 µg/ml. Sieben Extrakte mit einem MHK-Wert (LtVA) von 100 µg/ml wurden in Mäusen (Mastomys coucha), experimentell infiziert mit T. brucei brucei, STIB 345 RA, weiter untersucht. Nur wässrige Extrakte der Blätter von Terminalia avicennioides (Combretaceae) und der Stammrinde von Ceiba pentandra (Bombacaceae) waren in der Lage, die Parasitämie in behandelten Tieren bei einer Dosierung von 100 mg/kg K.G. (2 x täglich über 3 Tage i.p.) (T. avicennioides) und von 150 mg/kg K.G. (2 x täglich über 3 Tage, p.o.) (C. pentandra)zu begrenzen. Eine statistische Bewertung der parasitologischen Daten im U-Test zeigte, dass der Unterschied zwischen den Behandlungs- und Kontrollgruppen nur für T. avicennioides signifikant war. In einer weiterführenden Studie sollen die beiden o.g. Extrakte unter Anwendung traditioneller Aufbereitungen auf ihre trypanozide Wirkung in experimentell mit T. congolense oder T. vivax infizierten Kälbern untersucht werden.