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In einer Prävalenzstudie im Herbst 2006 waren in Brandenburg Pferdebestände aufgefallen, die trotz häufiger anthelminthischer Behandlung eine hohe Strongyliden-Eiausscheidung aufwiesen. Diese Beobachtung war Anlass für eine Wirksamkeitsstudie von Ivermectin. Ausgehend von der Hypothese, dass häufiges Entwurmen die Resistenzentwicklung fördert, wurden 23 Pferdehöfe mit überdurchschnittlich hoher Eiausscheidung ausgewählt, die sich aus 6 Betrieben mit häufiger Entwurmung (≥4mal/ Jahr) und 17 Betrieben mit seltener Entwurmung (≤2 mal/Jahr) zusammensetzten. Der Pferdebestand dieser Höfe wurde koproskopisch untersucht. Für jeden Hof wurde aus den Pferden mit mehr als 100 (bevorzugt 250) Strongylideneiern pro Gramm Kot (je Betrieb mindestens 9, höchstens 30 Tiere) per Zufallsauswahl je eine Behandlungs- und eine Kontrollgruppe gebildet. In den Behandlungsgruppen befanden sich insgesamt 213, in den Kontrollgruppen 193 Tiere. Pferde der Behandlungsgruppen erhielten 0,2 mg Ivermectin/kg (Eqvalan Duo®, Fa. Merial) per os. Die Kontrollgruppen blieben unbehandelt. 2 und 6 Wochen nach Behandlung erfolgten koproskopische Untersuchungen zur Durchführung des Eizahlreduktionstests bzw. zur Überprüfung der ?egg reappearance period?. Die Eizahlreduktion betrug bei den behandelten Pferden nach 2 Wochen auf allen Höfen 100% und lag nach 6 Wochen immer noch bei über 95%. Die Ergebnisse lassen auf eine nach wie vor gute Wirksamkeit von Ivermectin gegen Strongylideninfektionen bei Pferden in Brandenburg schließen.