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Zur Ermittlung der Wirtstierpräferenz von Gnitzen bei Anwesenheit verschiedener Säugetierarten wurden im Sommer 2007 UV-Lichtfallen (Fa. BioGents AG) an ausgewählten Standorten auf Betrieben mit Rinderhaltung bei jeweiliger Gegenwart von
a) Wildwiederkäuern und -schweinen (Rethem, Niedersachen), b) Schafen, Pferden und Hausschweinen (Seedorf, Brandenburg) und c) Gehegewild und Schafen (Paulinenaue, Brandenburg) aufgestellt. Aus den Fängen wurden vollgesogene Weibchen des C. obsoletus- bzw. C. pulicaris-Komplexes entnommen und einzeln mittels spezifischer Cytochrome b-Primer auf Rinder-DNS (259 bp) untersucht. Rinder-DNS negative Gnitzen wurden anschließend mit konservativen Cytochrome b-Primern (369 bp) auf Säugerblut untersucht. Proben, die Säugerblut enthielten, sollen nachfolgend mit Hilfe von Restriktionsenzymen und speziesspezifischen Primern zugeordnet werden. Die bisherigen Untersuchungen ergaben, dass je nach Standort und Wirtstierangebot zwischen 0 % (C. obsoletus; Paulinenaue) und 82,1 % (C. obsoletus; Rethem) der untersuchten Gnitzen positiv auf Rinder-DNS reagierten. Nach diesen vorläufigen Ergebnissen ist zu vermuten, dass Wirtstierangebot und Distanz zu potentiellen Wirten die Wirtstierfindung von Culicoides beinflussen.