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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Magnetresonanztomographische und histologische Untersuchungen an Ratten mit Zitrat- stabilisierten, kleinen Eisenoxidpartikeln als Kontrastmittel für die intravenöse MR-Lymphographie (2003)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Claaßen, Gerlind
    Quelle
    Berlin, 2003 — 151 Seiten
    Verweise
    URL (Volltext): http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000000825
    Kontakt
    Institut für Veterinär-Anatomie

    Koserstr. 20
    14195 Berlin
    +49 30 838 75784
    anatomie@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung eines Zitrat-stabilisierten, eisenoxidhaltigen, superparamagnetischen Kontrastmittels (VSOP-C144T) für die intravenöse MR- Lymphographie. Die neuen, monomer beschichteten Eisenoxidpartikel erfüllen mit ihrer definierten und besonders geringen Größe (?<8nm) die wichtigste Voraussetzung für eine lange Bluthalbwertszeit. Eine optimale Aufnahme und Verteilung in die Lymphknoten werden dadurch ermöglicht.
    Die Partikel wurden histologisch und MR-tomographisch (T2wGRE- und dwSE- Sequenz) auf mehrere wichtige Eigenschaften untersucht: Anreicherung in den Lymphknoten, Leber und Milz, Metabolisierung, Reutilisation und Verträglichkeit.
    Die Substanz VSOP-C144T wurde an der Wistar-Ratte im Vergleich zu entsprechend alten Kontrolltieren untersucht, um dem altersbedingt unterschiedlichen Eisenstoffwechsel Rechnung zu tragen. Die optimale Dosis wurde 24 Stunden p.i. unter verschiedenen Dosierungen (25, 50 bzw. 75 µmol Fe/kg KM iv.) durch Beurteilung der MR-Signalreduktion ermittelt.
    Die Dosis 75 µmol Fe/kg KM wurde aufgrund der deutlichen MR-Signalreduktion um ca. 23% bei den oberflächlichen bzw. 44% bei den Eingeweidelymphknoten (Median der rel. SI ý24 h´ 0,64 bzw. 0,53 im Vergleich zur entsprechenden Kontrollgruppe 0,93 bzw. 0,93) zusätzlich über einen Zeitraum von zwei Monaten (1 Woche, 1 bzw. 2 Monate p.i.) untersucht.
    Die deutliche Signalreduktion geht mit einem verstärkten histologischen Nachweis an Eisen in den Lymphknoten einher, wobei intralymphonodale Inhomogenitäten sowohl histologisch als auch MR-tomographisch beobachtet werden. Der vollständige lichtmikroskopische Nachweis dieser kleinen Partikel in den Makrophagen gelingt erst nach Agglomeration ab ý1 Wo´ p.i., obwohl die maximale Signalreduktion schon früher beobachtet wird (ý24 h´).
    Der anschließende Anstieg der MR-Signalintensitäten durch den Verlust der Spinellstruktur, sowie der histologisch nachweisbare Rückgang an Eisen im Lymphknoten zu den nachfolgenden Untersuchungszeitpunkten verdeutlichen die Metabolisierung. Lediglich die Eingeweidelymphknoten zeigen auch eine Woche bzw. einen Monat p.i. eine weitere Signalreduktion einhergehend mit relativ verstärktem Eisennachweis. Ihre Signalintensitäten liegen auch 2 Monate p.i. deutlich unter denen der entsprechenden Kontrollgruppen sowie den oberflächlichen Lymphknoten (Mediane der rel. SI Eingeweidelymphknoten: 0,69 bei ý2 Mo´ bzw. 0,85 bei entsprechend alten Kontrolltieren, Reduktion ca. 19%). Gründe für die stärkere Anreicherung sind die stärkere Durchblutung der Drainagegebiete der Eingeweidelymphknoten, sowie deren Kollektorenfunktion. Die Unterschiede im Abbau des Kontrastmittels entstehen durch die geringere Immunreaktion, ersichtlich aus der geringeren Aktivierung der Sinusmakrophagen im Vergleich zu den oberflächlichen Lymphknoten.
    Einen unterschiedlich schnellen Rückgang von Signalreduktion bzw. Eisenmenge spiegeln auch die Ergebnisse der histologischen und MR-Untersuchung von Leber und Milz wider. Das Kontrastmittel VSOP-C144T zeichnet sich durch eine relativ geringe Aufnahme in Leber und Milz aus. Während in der Leber die Kontrastmittel induzierte Signalreduktion und der histologische Eisennachweis relativ langsam auf das Niveau der entsprechend alten Kontrolltiere absinkt, ist in der Milz eine Woche p.i. keine Signalreduktion mehr nachweisbar. Die im Gegensatz dazu histologisch nachweisbare, zunehmende Eisenmenge in der Milz kommt durch die langsame Abgabe des dort abgebauten Eisens in den Stoffwechsel, sowie altersbedingt und haltungsbedingt steigende Eisenaufnahme und Speicherung zustande. Die histologisch nachweisbare Eisenmenge übertrifft die der entsprechend alten Kontrolltiere, während die Signalintensitäten keine Abweichungen zeigen.
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