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Gegenstand der Untersuchung ist der Vergleich der Ethogramme von Hunden mit no-ninvasiv gewonnenen elektrophysiologischen Parametern unter verschiedenen Belas-tungssituationen. Eine sekundengenaue Erfassung des Verhaltens und eine dazu syn-chrone, zeitlich ebenso genaue Erfassung der Zustandsänderungen von Herzfrequenz, Hautpotential und Muskelaktivität, erlauben einzelnen Verhaltensmustern die entspre-chenden Regulationszustände dieser Parameter zuzuordnen.
Es werden die mit Grundverhaltensmustern wie „Liegen“, „Stehen“ oder „Laufen“ sowie mit komplexeren Verhaltensweisen wie z.B. „Aufmerksamkeit / Orientierung“ zeitlich korrelierenden Zustände der sympathischen und parasympathischen Regulation dar-gestellt. Die Regulationszustände sind überwiegend in den Bereichen gute Regulation über starke bis stereotype Beanspruchung bis hin zur Dysregulation zu finden, wobei ein steter Wechsel zwischen Aktivierung und Deaktivierung beobachtet werden konnte. Sehr gute dynamische Regulation zwischen Aktivierung und Deaktivierung sowie star-ke Dysregulation konnten nur selten beobachtet werden. Die Regulationszustände der einzelnen physiologischen Parameter zeigten entsprechend ihrem vegetativ-nervalen Ursprung in der Auftretenswahrscheinlichkeit tendenzielle Unterschiede sowohl zwi-schen den Hunden als auch den untersuchten Verhaltensweisen.
Die Nutzung der chronobiologischen Regulationsdiagnostik ist derzeit als Ergänzung zur Beurteilung von Belastungszuständen mit klassischen ethologischen Verfahren bei Hunden geeignet. Dabei ist eine zeitsynchrone Erfassung aller Parameter bei gleichzei-tig genauer Reizidentifizierung sinnvoll.