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An insgesamt 120 Deutschen Schäferhunden, davon 60 aus „normalen“ und 60 aus Polizeihundehaltungen, wurden mittels neu entwickelter Hautelektroden Herzfrequenz, Hautwiderstand, Muskelpotential und 3D-Beschleunigung des Tierkörpers gemessen und telemetrisch auf einen Labtop übertragen. Zeitgleich wurden die Tiere per Video beobachtet und ein Ethogramm erstellt. Mit einem entsprechenden mathematischen Verfahren wurde die Variation der Periodizität dieser Parameter errechnet und wie das Ethogramm auf der Zeitachse dargestellt.
Die Ergebnisse beider Untersuchungsverfahren wurden einer zeitlich synchronen Analyse unterzogen.
Es zeigt sich, dass die nichtinvasive Erfassung von stressphysiologischen Parametern mittels Hautelektroden, eine in der Humanmedizin etablierte Methode, auch bei langhaarigen Hunden prinzipiell möglich ist. Die Erfassung der Variation der Periodizität der einzelnen Parameter und deren synchrone Analyse mit dem Ethogramm lassen Aussagen über die Qualität der Belastung durch eine konkrete Umweltsituation und deren Bewältigung durch das Tier zu.
Die Ergebnisse führen zu dem Schluss, dass beide Untersuchungsmethoden zusammen besser geeignet sind, die Bewältigung von Umweltanforderungen durch die Tiere zu erfassen und zu beschreiben, als jede Methode für sich. Die Methode könnte sich z.B. dafür eignen, in Ausbildungs- und Einsatzsituationen Überforderungen sofort und sicher zu erkennen.