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Hintergrund
Lebertumoren sind häufige und tödliche Erkrankungen beim Menschen mit einer oft schlechten Prognose. Um Mechanismen und potenzielle Therapien des hepatozellulären Karzinoms und des Cholangiokarzinoms besser zu verstehen, werden in der präklinischen Forschung meist experimentelle Tiermodelle eingesetzt. Spontan auftretende Tumoren in Haustieren könnten ebenfalls modellhaft untersucht werden.
Fragestellung
Häufig verwendete Tiermodelle in der Erforschung hepatischer Tumoren inklusive ihrer Verwendung und Vor- und Nachteile werden in Übersichtsform dargestellt. Daneben wird auch die Pathologie häufiger spontaner Lebertumoren bei Hund und Katze charakterisiert.
Material und Methoden
Neben einer Auswertung von Fachliteratur und der Darstellung von Befunden in Tiermodellen wurde eine Fallstatistik eines veterinärpathologischen Einsendungslabors durchgeführt.
Ergebnisse
Zur Erforschung hepatischer Tumoren werden am häufigsten Mausmodelle verwendet. Dabei kommen Xenografts, bei denen humane Tumorzellen injiziert werden, chemisch und diätetisch induzierte Modelle zur Untersuchung von Umweltfaktoren und metabolischen Faktoren sowie gentechnisch veränderte Mäuse zum Einsatz. Neben Mäusen werden auch andere Spezies wie Ratten, Kaninchen und Waldmurmeltiere herangezogen. Letztgenannte besitzen ein artspezifisches Hepatitis-Virus und eignen sich daher besonders gut für die Untersuchung viraler Pathogenesen. Darüber hinaus entwickeln Haussäugetiere wie Hunde und Katzen spontane Neoplasien der Leber, was sie zu wertvollen Modellen macht. Hunde entwickeln bevorzugt hepatozelluläre Adenome und Karzinome. Bei Katzen stehen hingegen benigne, zystische Gallengangveränderungen im Vordergrund.
Schlussfolgerung
Es stehen zahlreiche Tiermodelle für diverse Fragestellungen zur Verfügung. Die Auswahl des richtigen Modells ist für den Erfolg jeder Studie entscheidend und von vielen Faktoren abhängig.