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Die Anamnese der stutenbezogenen Daten in Kombination mit einer guten gynäkologischen Untersuchung, der daraufhin eingeleiteten Art der Diagnostik und Behandlungen entscheiden maßgeblich über die Effektivität der Reproduktion. In der vorliegenden Studie wurde eine retrospektive Analyse der von 2013-2016 erhobenen Trächtigkeitsraten und ihrer möglichen Beeinflussungen durchgeführt. Die Auswertung basiert auf der im Stall durch den untersuchenden Tierarzt geführten Stutenkarteien. Diese inkludieren neben des Signalements der Stute auch den eingesetzten Hengst, die jeweilig erhobenen vaginalen sowie palpatorischen und ultrasonographischen Uterus- und Ovarbefunde und die daraufhin individuell eingeleiteten Behandlungen. Ein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen den Trächtigkeitsraten und der Anzahl der Besamungsrossen, der Einfluss des Hengstes, den Sterilitätsbehandlungen, der Anzahl ovulierter Follikel und der Anzahl der Besamungen. Keine statistische Signifikanz (p>0,05) zeigte sich hingegen bei der Pferderasse, dem Alter der Stute, der Zuchtsaison der Stute, der letzten Abfohlung, dem Monat und Jahr, der Besamung in der Fohlenrosse, der Samenart, dem Uterustupferbefund, der Rosseinduktion, der Ovulationsinduktion, dem vaginalen Befund, der Follikelgröße am letzten Tag der Besamung und Besamungszeitpunkt. Bei den reproduktionsmedizinischen Behandlungskosten gab es statistisch signifikante Unterschiede, welche bei der tragenden Stute deutlich höher waren. Die Behandlungskosten müssen aufgrund der Gegebenheiten auf der großen Zuchtstation, auf der die meisten Daten erhoben wurden, kritisch reflektiert werden.