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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Fragebogenstudie zur Ermittlung eines Gesundheitsstatus von Pferden in Deutschland (2024)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Ljungberg, Anna (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2024 — VIII, 138 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-276-3
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/47234
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Das Ziel dieser Arbeit war es, mithilfe einer rasseübergreifenden, deutschlandweiten Studie in Form einer Onlineumfrage neue Daten zur Prävalenz von Krankheiten bei Pferden in Deutschland zu erheben und somit einen aktuellen allgemeinen Gesundheitsstatus von Pferden in Deutschland zu erhalten. Es sollte auch untersucht werden, ob Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Körperkondition und Haltung für die häufigsten Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten von Bedeutung waren. Weiterhin wurden Korrelationen zwischen verschiedenen Krankheiten sowie zwischen Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten ermittelt. Insgesamt wurden 1058 der rückläufigen Fragebögen der statistischen Analyse unterzogen. Die „Top-Ten“ der Krankheiten in Deutschland bildeten: 1. Equines Asthma 9,7 % 2. Kotwasser 7,8 % 3. Headshaking 6,2 % 4. Mauke 4,9 % 5. Sommerekzem 4,7 % 6. Magenulzera 4,2 % 7. Sarkoid 3,1 % 8. EOTRH 2,6 % 9. PPID 2,5 % 10. EMS 2,1 % Insgesamt zeigten 17,3 % der Pferde Verhaltensauffälligkeiten. Equines Asthma trat signifikant oft gleichzeitig mit EOTRH, PPID oder Herzkrankheiten auf. Sarkoide waren häufig kombiniert mit Magenulzera oder EMS. EOTRH zeigte eine Korrelation mit PPID und EMS. Auch Shivering und Ataxie zeigten einen Zusammenhang. Alte Pferde über 20 Jahre waren grundsätzlich häufiger krank, jedoch nicht signifikant häufiger multimorbide oder verhaltensauffällig als jüngere Pferde. Endokrinologische Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems sowie Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes traten häufiger in hohem Alter auf. Im Einzelnen zeigten PPID, Equines Asthma, Sommerekzem und EOTRH einen signifikanten Zusammenhang. Weibliche Pferde zeigten eine Prädisposition für EMS, männliche dagegen für Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, insbesondere für EOTRH sowie für Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems. Ponys hatten signifikant häufiger endokrinologische Erkrankungen und Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems als Großpferde. Im Speziellen zeigten sie eine stärkere Neigung zu der Entwicklung von PPID, EMS, Equinem Asthma und Sommerekzem im Vergleich zu Großpferden. Großpferde waren dagegen vor allem betroffen von neurologischen Erkrankungen. Vor allem Warmblüter zeigten eine Prädisposition für Shivering, Ataxie und Headshaking. Kaltblüter hatten signifikant häufig Mauke, Vollblüter eher Equine Sarkoide. Die Haltungsform spielte bei einigen Krankheiten eine bedeutende Rolle. In Haltungsformen mit wenig Bewegungsfreiheit und Zugang zu Frischluft häuften sich Multimorbiditäten. In Haltungen mit viel Bewegungsfreiheit und Zugang zu Frischluft waren dagegen Endokrinopathien, im Speziellen EMS, sowie Equines Asthma häufiger anzutreffen. Pferde in Norddeutschland zeigten signifikant häufiger Shivering und Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems, im Einzelnen Equines Asthma. Übergewichtige Pferde neigten zu der Entwicklung von EMS. Kranke Pferde waren auffällig häufig auch verhaltensauffällig, umgekehrt hatten verhaltensauffällige Pferde auch häufiger Krankheiten. Multimorbide Pferde waren signifikant häufiger verhaltensauffällig als Pferde mit keiner oder einer Krankheit. Verhaltensauffälligkeiten waren außerdem assoziiert mit Headshaking und Magenulzera. Sportpferde zeigten signifikant häufig Multimorbidität, Pferde ohne sportliche Nutzung dagegen eher EMS, Dermatologische Erkrankungen und im Speziellen Sommerekzem.