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Fachbereich Veterinärmedizin


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    Effektivität intrakutan verabreichter Gelatinenanopartikel-gebundener CpG-ODN als lokales Therapeutikum bei Pferden mit Sommerekzem: Untersuchungen zu klinischen und antiinflammatorischen Effekten (2025)

    Art
    Hochschulschrift
    Autor
    Külz-Meierkord, Ulrike (WE 17)
    Quelle
    Berlin: Mensch und Buch Verlag, 2025 — XIV, 148 Seiten
    ISBN: 978-3-96729-277-0
    Verweise
    URL (Volltext): https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/46971
    Kontakt
    Pferdeklinik

    Oertzenweg 19 b
    14163 Berlin
    +49 30 838 62299 / 62300
    pferdeklinik@vetmed.fu-berlin.de

    Abstract / Zusammenfassung

    Ziel dieser Arbeit war es, im in vivo-Teil den immunmodulatorischen Effekt nanopartikulärgebundener CpG-ODN an zehn an Sommerekzem erkrankten Pferden zu untersuchen. Dazu wurden die Tiere im Zeitraum Juni bis Dezember 2020 zweimal innerhalb von fünf Wochen in einem Abstand von jeweils zwei Tagen mit CpG-GNP behandelt. Die intrakutane Applikation erfolgte an den beiden Prädilektionsstellen Mähnenkamm und Schweifrübe. Im in vitro-Teil wurde untersucht, ob sich durch die Behandlung mit CpG-GNP immunmodulatorische Effekte nachweisen ließen. Bei jedem der fünf Untersuchungszeitpunkte wurden die Pferde und Ponys allgemein untersucht. Der allgemeinen Untersuchung schloss sich die dermatologische Untersuchung mit der Ermittlung der Ekzemerscores an. Weiterhin wurden den Pferden Serumproben entnommen, um aus ihnen IgE-Antikörper-Titer und die Sekretion des Zytokins IL-4 zu bestimmen. Zusätzlich wurde EDTA-Blut gewonnen, um die daraus isolierten PBMC in drei Ansätzen mit CpG-GNP, CpG-ODN und GNP zu inkubieren und anhand ihrer Proliferationsraten und Zytokinprofile (eIL-4, eIL-10, eIFN-ỿ) die immunstimulatorische Wirkung zu untersuchen. Des Weiteren wurde bei den Tieren der Sommerekzemgruppe bei der Erst- und Abschlussuntersuchung ein Intradermaltest mit fünf Allergenen durchgeführt. Mit dem in der vorliegenden Studie angewandten Behandlungsschema der CpG-GNP konnte über den gesamten Studienverlauf ein signifikant positiver Effekt auf die klinischen Symptome des Sommerekzems der behandelten Pferde und Ponys nachgewiesen werden. Zwischen den einzelnen Untersuchungsterminen in den Heimatställen wurden die Symptome und Ekzemerscores durch die Besitzer ermittelt. In weiterführenden Studien sollte eine zeitgleiche Einbestellung aller Probanden stattfinden, um unter gleichen Witterungsbedingungen eine optimale Vergleichbarkeit der symptomatischen Besserungen zu gewährleisten. Um die Wetterverhältnisse und die Vergleichbarkeit der SE-Symptome auch während der Betreuung in den Heimatställen sicherzustellen, sollten sich die Ställe aus logistischen Gründen in einer Region befinden. Weiterhin sollte die Expression von IL-4 vergleichend sowohl in Serumproben als auch in Hautbiopsien aus Läsionen bestimmt werden. Dabei wäre zu überprüfen, ob die Messung in Hautbiopsien betroffener Pferde die aussagekräftigere diagnostische Methode für das Krankheitsbild des Sommerekzems darstellt. Weiterhin ist auch die Bestimmung zusätzlicher bzw. anderer Zytokine zu bedenken, um die Modulation der Immunreaktionen von SE-Patienten zu überprüfen und zuverlässig nachzuweisen. Im in vitro-Teil der Studie konnte für die Zellproliferation und für die Expression der bestimmten Zytokine aufgrund der unerwarteten Beobachtungen und unplausiblen Ergebnisse keine sichere Aussage zur immunmodulatorischen Wirkung der CpG-GNP gemacht werden. So stiegen die Konzentrationen von eIL-4, eIL-10 und eIFN-γ nach der Behandlung der Sommerekzempatienten statistisch signifikant an- abhängig von der jeweiligen Konzentration der CpG-GNP, der CpG-ODN und der GNP. Auch die PBMC wiesen nach Inkubation konzentrationsabhängig sowohl durch CpG-ODN, CpG-GNP als auch durch GNP eine Stimulation auf. Gelatinenanopartikel werden als immunologisch inertes Transportsystem verwendet. Ein immunmodulatorischer Einfluss von GNP wurde bisher nicht beschrieben. Anhand der Beobachtungen und Ergebnisse wurden zwei Annahmen in Hinsicht auf die Ursachen getroffen. Die erste Annahme beinhaltete eine fehlende Sterilität als Ursache für den immunmodulatorischen Einfluss der GNP, während die zweite Annahme die Ursache in den Eigenschaften der verwendeten A-Gelatine vermutete. Weiterführende Studien sind sinnvoll, um diese Annahmen und den potenziell immunmodulatorische Einfluss von Gelatine bzw. Gelatinenanopartikel unter Verwendung verschiedener Gelatine-Typen zu untersuchen.